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Neuere Zeit.
8. Türkei und Griechenland.
Auf Muhammed II., welcher 1453 Konstantinopel und
daraus alle übrigen Besitzungen der Paläologen erobert,
folgen drei seiner würdige Sultane.
1481 — 1512. Bajessid II., erinordet von seinem Sohne
1512—1519. Selim I., welcher 1517 Simen und Aegppten
unterwirft und eine Seemacht gründet. Ihm folgt
1519—1566. Soliman 1., der größte und mächtigste Kaiser
der Osmanen. Er erobert 1521 Belgrad, 1522 Rho-
dus, schlägt 1526 die Ungern bei Mohacz (König Lud¬
wig II. fällt) und belagert 1529 Wien. — Chairaddin
Barbarossa, der erste Kapudan Pascha erobert 1561
Algier und Tunis und begründet die Raubstaaten. — Sö-
Hinan stirbt 1566 im Lager vor dem von Zriny helden-
müthig vertheidigten Sigeth. —
Unter Soliman's schwachen Nachfolgern sinkt die Größe
und Macht des türkischen Reichs immer mehr. Die meisten
von ibnen führen in ihrem Serail ein unthätiges Leben
und überlassen die Leitung aller Angelegenheiten ihren Groß-
veziren; in Folge dessen: häufige Unruhen, gewaltsame
Thronwechsel, Meutereien der Janitscharen und Aufstände
der Pascha's.
1571. Nachdem 1570 Cypern den Beuetianern genommen ist,
wird die türkische Flotte von den Spaniern und Venetia-
nern unter Juan d'Austria bei Lepanto gänzlich ge¬
schlagen. — Im 17. Jahrhundert sind die Türken unter
der Führung talentvoller Großvezire, welche den ursprüng¬
lichen Heldenmuth des Volks wieder beleben, ihren Gegnern
meist überlegen. Ungarn und Polen sind der gewöhnliche
Schauplatz blutiger Kriege.
1683. Der Großvezir Kara Mustapha belagert Wien,
14. Juli bis 2. Septbr., welches nur durch die Hülfe Jo¬
hann Sobieski's gerettet wird.
1699 Im Frieden zu Carlowitz mit Oeftreich, Polen und