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und von allen Seiten rief es: „Den auch noch!" — „Das soll er auch
noch haben!"
Basti stand da und schaute auf all die Schätze mit Hellem Entzücken
in den Augen, und vor Erwartung wurden ihm die Augen immer größer,
5 aber er berührte nichts. Dem Fränzeli, das immer noch die Hand seines
Beschützers festhielt, hatte dieser einen ebenso reichlich gefüllten Teller
vorgesetzt und es aufgefordert, zuzugreifen. Fränzeli hatte durch den
langen Marsch einen großen Hunger, nahm gleich ein schönes Bröcklein
an die Gabel und wollte es zum Munde führen; aber es guckte schnell
10 noch nach dem Basti, und als es sah, daß dieser keinen Bissen aß, legte
es hurtig sein Bröcklein wieder in den Teller zurück.
„Was ist denn mit dir los? Warum greifst du denn nicht an, mein
tapferer Tellen-Enkel? Wie heißest du denn eigentlich?" fragte Barbarossa.
„Basti heiß ich," war die Antwort.
15 „Gut, Basti, mein Sohn, was hast du denn für tiefe Gedanken, die
dir so die Augen aufreißen und den Appetit benehmen?"
„Wenn ich nur einen Sack hätte!" kam es jetzt heraus.
„Einen Sack? Und was dann?"
„Dann will ich alles hinein thun und der Mutter bringen, sie hat
20 heute kein Brot mehr gehabt."
Nun wurden die Herren ganz mitleidig, und viele riefen, man müsse
ihm einen Sack holen, er solle seinen Willen haben; andere fragten, wo
die Mutter wohne, ob sie gleich in der Nähe sei. Als Basti antwortete,
sie wohne in Bürgeln oben auf dem Berge, brachen alle in Verwunderung
25 aus, und Barbarossa sagte: „Wenn ihr von dort oben heruntergekommen
seid, so habt ihr doch gewiß auch Hunger — nicht Basti?"
„Ja, und auch noch, weil wir heute nur ganz wenig Brot bekommen
haben," bestätigte dieser; „aber morgen kann die Mutter vielleicht die
Strümpfe fortbringen, dann bekommen wir mehr."
30 Jetzt wollte jeder der Herren etwas thun, die einen einen Sack holen,
die anderen einen Träger; aber Barbarossa rief, alle übertönend: „Jetzt
will ich vor allem sehen, wie diese zwei Menschenkinder sich satt essen,
und dann kommt das Weitere. Nun hör, Basti! Was hier auf deinem
Teller liegt, das ißt du, und wenn du fertig bist, so bekommt deine
35 Mutter alles übrige."
„Das alles?" fragte Basti und wies mit leuchtenden Augen aus alle
die gefüllten Teller hin.
„Alles!" bestätigte Barbarossa. „Kannst du nun anfangen?" Jetzt
ergriff Basti seine Gabel und aß mit so erfreulichem Appetit darauf los,
40 daß Barbarossa mit großer Befriedigung zuschaute, die Maximilian be¬
sonders mit empfand, als nun auch Fränzeli es wagte, endlich seinen
großen Hunger zu stillen. Die Thätigkeit wurde nur hier und da durch
eine kurze Frage und Antwort unterbrochen.