Dritte Gruppe.
bl. sutfherlied.
4. Ein Knabe wandert über Land
neinem schlichten Volksgewand,
bewölke quillt am Himmel auf,
ĩr blickt empor, er eilt den Lauf,
Stracks fährt ein Blitz mit jähem
Licht
Und raucht an seiner Ferse dicht —
Sd ward getauft an jenem Tag
des Bergmanns Sohn vom Wetter—
schlag.
2 Schmal ist der Klosterzelle Raum,
drin lebt em Jüngling dumpfen
Traum,
lr fleißigt sich der Möncherei,
daß er durch Werke selig sei,
hin Vöglein blickt zu ihm ins Grab,
Nuthere,“ sings, wirf ab, wirf abl
W flaure durch die lichle Wen,
Nrweil mich Gottes Gnade hält.“
3. In Augsburg war's, daß der
z Legat
n Mönchlein auf die Stube bat,
var ein grundgelehrtes Haus,
kannt' er nicht die Geister aus,
s Mönchleins Augen branuten tief,
aß er: „Es ist der Dämon!“
d rief —
bebst vor diesem scharfen Strahl?
dublickt die Wahrheit, Kardinali
Jetzt tritt am Wittenberger Thor
n Mönch aus allem Volk hervor:
Die Flamme steigt auf seinen Wink,
Die Bulle schmeißt hinein er flink,
Wie Paulus schlenkert' in den Brand
Den Wurm, der ihm den Arm um—
wand,
Und über Deutschland einen Schein
Wie Nordlicht wirft das Feuerlein.
b. In Worms sprach Martin Luther
frank
Zum Kaiser und zur Fürstenbank:
„Such', Menschenherz, wo du dich
labst!
Das lehrt dich nicht Konzil noch
Papst!
Die Quelle strömt an tieferm Ort:
Der lautre Born, das reine Wort
Stillt unsrer Seelen Heilsbegier —
Hier steh' ich, und Gott helfe mir!“
6. Herr Kaiser Karl, du warst zu fein,
Den Luther fandest du gemein —
Gemein wie Lieb' und Zorn und
Puch
Wie unsrer Kinder Angesicht,
Wie Hof und Heim, wie Salz und
Brot,
Wie die Geburt und wie der Tod —
Er atmet tief in unsrer Brust,
Und du begrubst dich in Sankt Just.
7. „Ein feste Burg“ — im Lande
steht,
Drin wacht der Luther früh und spät,