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vor allem Sorge für die Erhaltung der für ihre Existenz unentbehr—
lichen Nervenstärke und den vornehmsten Träger derselben — das
Bauerntum.“ Frhr. v. Friesen, Schwert und Pflug.
4. „Das Glück auf dem Lande“ ist wohl aus eigener Erfahrung
nie so begeistert gepriesen worden, wie in folgenden Worten: „In der
Großstadi weiß niemand vom andern, dicht zusammengedrängt und
dennoch einander meilenfern, so wohnen und leben die Massen im
Dunkel, kaum daß sie vom Leben und Sterben des Nachbars wissen.
Auf dem Lande dagegen liegt jedes Haus dem Blick offen, jede Familie
mit allen ihren Schicsalen und Lebensverhältnissen, von den Groß—
eltern bis zu den Enkeln und Urenkeln, ist aller Welt bekannt, ihre
Armut und ihr Reichtum, ihr Glück und ihr Unglück, ihre Kraft und
ihre Schwäche, ihre Tugenden und ihre Laster. Der innere Zusammen⸗
hang menschlicher Dinge, die notwendige Beziehung von Charakter und
Schiclsal, von Verhalten und Ergehen, alles liegt durchsichtig vor
aller Augen, eine Schule der Erkenntnis, die dem, der in der Groß—
stadt aufwächst, fast völlig verschlossen ist.
Ein rechtschaffenes Dorf, ein rechtschaffenes Bauernhaus und
eine rechtschaffene Dorfschule stellt in ihrer Einheit die vollkommenste
Bildungsstätte dar, die es auf Gottes Erdboden für die Kinder⸗ und
Knabenjahre geben kann. Man hat gefordert, das Kind müsse durch
die Kulturstufen, die die Menschheit zu durchlaufen habe, in einem
perkürzten Wiederholungskursus hindurchgeführt werden. Gut; dann
wäre das erste: es aus der Großstadt aufs Land bringen, es mit
Aderbauern und Viehzüchtern, mit Hirten und Fischern leben und
arbeiten lassen. Hier allein ist Gelegenheit, die Natur und den Men—
schen in allen seinen elementaren Kulturtätigkeiten kennen zu lernen,
beim Graben und Pflügen, beim Säen und Ernten, beim Zimmern
und Schmieden, beim Backen und Weben, beim Jagen und Pflegen
der Tiere. Vor allem, von klein auf das Leben in und mit der
Natur, im Sommer und Winter, bei Tag und Nacht: Himmel und
Erde, Marsch und Geest, Weide und Wiese, Acker und Heide, Deich
und Moor, Düne und Watt, mit allem, was darauf wächst und sich
bewegt; eine unendliche Weit, und doch durch täglichen Verkehr so
vertraut, so verinnerlicht, als wär's ein Stück des eigenen Lebens.
Mögen des Glückes recht inne werden, die es noch besitzen.“
Dr. Friedr. Paulsen, „Hann. Fortbildungsschule“.
49. harter Dienst.
Gewinnt ein Knabe nicht den Mut,
zu tun, was er nicht gerne tut,
uünd ernster Arbeit ernst sich zu ergeben,
der seufzt in schnöder Dienstbarkeit
von Caun' und Lust in Sorg und Leid
und bleibt sein eigner Sklav' das ganze Leben.
F. W. Weber.