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3. Naturkräfte im Wirtschaftsbetrieb. 
97. Der herrenhof. 
Wo die Brucht durch Schilf und Erlen Bau an Bau. Von bunten Giebeln 
Rieselt und zum Drosselsange Nickten nach dem Brauch der Alten 
Dunkle Runenlaute murmelt, Hhochgeschnitzte Pferdeköpfe, 
Lag der hof am Hügelhange. Wicht und KRobold fernzuhalten 
Unter Linden, unter Ulmen Weit erstreckten sich des Hauses 
Und des Strohdachs warmen Schwingen, Wälder, Kämpe, Ackerbreiten 
Die, mit Lauch und Moos bewachsen, Bergesfirst und rinnend Wasser 
Breit und schirmend niederhingen, Sschied die Mark seit Väterzeiten. 
F. W. Weber, „Dreizehnlinden“. Paderborn, F. Schöningh.) 
98. Vorausbestimmung des Wetters. 
1. Alte Erfahrungen. 
Die sogenannten Bauernregeln sind durch alte Erfahrungen 
und jahrhundertlange Beobachtungen entstanden. Der Landmaänn 
sieht naturgemäß am eifrigsten nach dem Wetter aus, — und 
was Urahn, Großvater und Vater da an Erfahrungen gesammelt, 
das haben sie für ihre Nachkommen in oft gereimte Regeln gefaßt. 
Der bekannte Kälterückschlag gegen Mitte Mai ist so eine ale Er— 
fahrung, daher hat es mit den „Eisheiligen“ Mamertus, Pankratius, 
Servatius meist seine Richtigkeit. Äber es ist auch viel Aberglaube 
dabei. So in der Regel vom Siebenschläfertag: wie das Wetner da 
ist, soll's die nächsten 7 Wochen bleiben. Das stimmt meist gar nicht. 
1804, wo wir die große Dürre hatten, fand ausgerechnet am Sieben— 
schläfertag der lehßte große Regenguß des Sommeis statt. Wohl 
aber ist es eine richtige Erfahrung, daß das Wetter, wie es sich Ende 
Juni einrichtet, so meist für die Erntezeit bleibt. Sie sind nicht so 
n die alten Bauernregeln, — aber Vorsicht ist doch dabei recht 
geboten. 
Nach einer weiteren alten Erfahrung hat der Mond Einfluß 
auf die Witterung. Von dem nächsten Mondwechsel hofft man zu 
Zeiten schlechten Wetters Besserung. Häufig tritt auch ein Wechsel 
ein, besonders bei Neumond. 
Hierauf beruhen zum Teil auch Falbs kritische Tage, auf die 
manche Leute immer noch viel geben, obwohl nachgewiesen ist, daß 
diese Angaben in ihrer Mehrheil nie gestimnit haben, und daß man 
viel eher Aussicht hat, das richtige Wetter vorauͤszusagen, wenn man 
einfach aufs Geratewohl — rät! Falb ging davon aus, daß die 
Stellung von Sonne und Mond auf das Wetter, wie auf die Meeres 
flut von Einfluß ist. Er meinte, daß, wie das Meer von der Anzie⸗
	        
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