Full text: Deutsches Lesebuch für Handelsschulen und verwandte Anstalten

22. Aus Gustav Freytags Soll und Haben. 
weiter, auf solider Bahn strebte er rastlos vorwärts, getreue Mit— 
arbeiter an seine Fahne fesselnd und fleißige und zuverläsfige Arbeiter 
warmhaltend. Jetzt umfaßt die Fabrik eine Fläche von 110570 Qua— 
dratmetern mit vielen stattlichen Gebäuden (auf einer Fläche von 
37500 Quadratmetern), in denen 1429 Beamte und Arbeiler schaffen 
und 5 große Dampfmaschinen über 800 Hilfsmaschinen in Bewegung 
setzen. Mehr als 110000 Maschinen sind aus der Karl Krauseschen 
Fabrik hervorgegangen, und mehr als 60 Preise haben die Güte seiner 
Erzeugnisse bestätigt. 
Bis in sein hohes Alter hat sich Karl Krause in voller Rüstig— 
keit der steten Entwickelung seines Werkes erfreuen können, bis ihn 
am 3. März 1902 ein sanfter Tod vom Schauplatz seiner Tätigkeit 
abrief. Nach Holder und Pache. 
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Wanernt ee — 
III. Erzählungen und Schilderungen. 
22. Aus Gustav Freytags Soll und Haben. 
a. Ein guter Anfang. 
„Es ist einerlei, was der Junge lernt“, sagte Vater Sturm, 
als er Karl nach seiner Konfirmation im Geschäft einführte, „wenn 
er nur zweierlei lernt: ehrlich sein und praktisch.“ Und der Vater 
fing seine Lehre auf der Stelle damit an, daß er seinen Sohn in das 
große Gewölbe unter die offenen Vorräte führte und zu ihm sagte: 
„Hier sind die Mandeln und hier die Rosinen; diese in dem kleinen 
Faß schmecken am besten, koste einmal.“ 
„Sie schmecken gut, Vater“, rief Karl vergnügt. 
„Ich denk's“, nickte der Vater. „Sieh, aus allen diesen Fässern 
kannst du essen, soviel du willst, kein Mensch wird dir's wehren. 
Jetzt merke auf, mein Kleiner. Jetzt sollst du probieren, wie lange 
du vor diesen Tonnen stehen kannst, ohne hineinzugreifen. Je länger 
du es aushältst, desto besser für dich. Wenn du's nicht mehr aus— 
halten kannst, kommst du zu mir und sagst: es ist genug. Das ist kein 
Befehl für dich, es ist nur deinetwegen und wegen der Ehre.“
	        
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