Von der Düngung.
155
*8
dienen. Sie giebt an, wieviel Pfund Nährstoffe eine mittelgroße Ernte
einem Morgen oder 1/, ha entnimmt:
—
e
artoffelij
Zuckerrüben
Futterrüben
rblen
Ackerbohnen
Lupinen
henn
Rollleed
uzerueee
Rapß—
Tahat
Weinnn.
Stickstoff
30
38
38
55
50
100
63
40
78
12
50
50
20
Phosphor⸗
säure
Kali
15
2
—2
S
E
g
25
55
75
125
25
63
29
b
8
1
10
4
5
35
2
Kalk
2
1
1
1
92
2
—
2
.
2
2
hz·
38
Aus diesen Zahlen kann man einmal lernen, daß ziemlich viel
Nährstoffe überhaupt fortgenommen werden, daß ferner auch die einzelnen
Gewächse sehr verschiedene Mengen desselben Nährstoffes nötig haben.
Findet nun eine Pflanze im Boden alle nötigen Nährstoffe vor mit
Ausnahme eines, wir wollen einmal annehmen der Phosphorsäure, so
kann sie nicht wachsen und Frucht tragen. Der Same keimt wohl, es
bilden sich auch einige Blätter und Stengel, weil im Samen noch
Phosphorsäure war, sobald die Pflanze aber diesen Vorrat verzehrt
hat, stirbt sie unfehlbar ab. Wenn ein Maurer eine Mauer aufführen
will, so hat er dazu als Baustoffe nötig: Steine, Kalk, Sand und
Wasser. Sobald nur einer dieser Baustoffe verbraucht ist, kann er
nicht weiter arbeiten. Die Mauer wächst nicht mehr. War zu wenig
Sand angefahren worden, ist er infolge dessen verbraucht, und hat der
Maurer noch Speise nötig, so hilft ihm die Zufuhr von noch so vielen
Steinen, Kalk und Wasser nichts, sondern ihm kann nur eine Fuhre
Sand helfen. Hieraus lernt man, wie außerordentlich wichtig es ist,
daß der Landwirt den Pflanzen gerade die Nährstoffe verschafft, welche
ganz oder doch am meisten fehlen.
3. Gedeiht eine Pflanze auf einem Acker nicht mehr, so wird das,
wie wir nun wissen, in vielen Fällen daran liegen, daß Nahrung fehlt.
In diesem Falle muß der Landwirt die fehlende Nahrung durch die
Düngung zuführen. Es kann aber noch ein andrer Fall vorkommen,
nämlich der, daß Nährstoffe reichlich im Boden vorhanden sind, aber
in ungenießbarer Form. Die Pflanze kann nämlich die Nährstoffe nur
aufnehmen, wenn sie löslich sind. Unlösliche Nahrung hält der Acker—
boden also gleichsam fest; der Landwirt muß ihn mithin zur Hergabe
der Nahrung zu zwingen suchen, und dazu sind ihm ebenfalls
die Mittel gegeben. Er kann z. B. unter Umständen den Kalk
dazu verwenden. — Manche Bodenarten haben wieder hinreichende
Mengen an löslichen Nahrungsmitteln, aber ihre physikalischen Eigen—
schaften sind dem Pflanzenwuchs nicht günstig. Hier ist der Boͤden