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das nützliche Metall gewinnen nnd daraus die Gerätschaften
des gewöhnlichen Bedarfs herzustellen wissen.
Das Eisen ist unstreitbar das nützlichste aller Metalle, und
wir verwenden es heutigestags als Schmiedeeisen und als Guss¬
eisen wie in seiner besondern Zubereitung als Stahl in einem
so ausgedehnten und vielfältigen Masse, dass unser Zeitalter
wahrlich das eiserne genannt werden kann. Würde uns plötz¬
lich das Eisen entrückt, — es wäre ein Weltunglück, das gar
nicht auszudenken wäre. Die verschiedensten Maschinen, von
der einfachen Kaffeemühle an bis zur kunstvollsten Dampf¬
maschine hinauf, sind aus Eisen verfertigt. Nicht nur Bogen,
Säulen und Türen, sondern auch ganze Häuser und Dampf¬
schiffe bestehen aus diesem Metalle; aus ihm werden die grössten
Schienenwege wie die feinsten Schmucksachen hergestellt; es
liefert der Hand des Menschen in tausend Werkzeugen die
willigsten und geschicktesten Gehilfen. Das Eisen beflügelt das
Hofs in seinem Laufe und trägt im Telegraphendrahte unsere
Gedanken blitzschnell von Stadt zu Stadt, von Land zu Land.
Die Stahlnadel, welche die magnetische Kraft geheimnisvoll in
sich birgt, leitet sicher den Schiffer auf den feuchten Pfaden
des Meeres. Eisen ist eines der wenigen Metalle, welche wohl¬
tätig auf den menschlichen Körper wirken; es bietet den
Schwachen und Kränkelnden in eisenhaltigen Gesundbrunnen
oder besondern Zubereitungen stärkende Heilmittel und färbt
die bleichen Wangen wieder mit der Höte der Gesundheit. Aus
allem diesen und aus noch vielfach anderer Anwendung des
Metalls erkennen wir die Wahrheit des Wortes : „Eisen ist kost¬
barer als Gold.“ Buch d. Erfdg,
232. Das Gold.
Das Gold gilf für das ebelfte Mefall wegen seiner schönen Farbe,
eines schönen Glanzes und weil es sich mit Leichtigkeif zu jeder Form
verarbeiten läßt. Mag es ferner jahrelang in der Luft, im Wasser,
im Schmutze aller Art liegen, es ändert sich nicht, verliert weder die
Farbe noch den Wert. Ein einziges Pfund Gold gilt ungefähr 1400
Mark und ist heute etwa 22 mal so teuer als ein Pfund Silber. Es
ist sehr schwer, etwas über 19 mal so schwer als Wasser. Reines Gold
ist nicht viel härter als der Fingernagel. Damit es härter wird und
zu Münzen, Schmuck u. s. w. benutzt werden kann, wird es gewöhnlich
mit anderen Metallen, besonders mit Silber oder Kupfer versetzt oder