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liche und endlich die königliche Würde erworben hat.
Ihr Stifter, Herzog Wilhelm, mit dem ehrenvollen Bei¬
namen der Fromme und Gerechte (fl592), erbte
die Grafschaften Hoya und Diepholz^ Sein Sohn
Georg (+ 1641) wurde durch Kriegsthaten im dreißig¬
jährigen Kriege berühmt, und verlegte zuerst feine Resi¬
denz von Celle nach Hannover. Zwar theilten sich Ge¬
orgs Söhne in die beiden Linien Lüneburg und Ca¬
lenberg; erstere starb jedoch mit Georg Wilhelm 1795
schon wieder ans, nachdem diesem übrigens höchst aus¬
gezeichneten Regenten das Herzogrhum Lauenbnrg durch
Erbschaft zugefallen war. So vereinigte denn die Ca¬
lenberg, fche Linie unter Ernst Anglist als Erbgut alle
Liefe Länder und befaß außerdem noch das Bisthum
Osnabrück kraft einer! .Verfügung des Westphälifchen
Friedens. Ernst August leistete dem Kaiser und dem
Deutschen Reiche so außerordentliche Dienste wider die
Franzosen und Türken, daß ihm der Kaiser Leopold zur
Belohnung die Cburwürde ertheilte (1692). Noch glück¬
licher war sein Sohn Georg Ludwig. Dieser wurde
1714 König von England und hieß als solcher Georg I.
Er befestigte die öffentliche Ruhe in Deutschland, und
brachte die Herzogthümer Bremen und Verden an fein
Haus, welche fönst der Krone Schweden gehörten.
Unter feiner Regierung ist das OberappellationS - Gericht
in Celle und ein Landes-Korn-Magazin errichtet. Ge-
org August, oder Georg II., fein Sohn und Nach¬
folger machte sich durch Liebe zum Frieden und durch
liebe zu den. Künsten und Wissenschaften gleich ehrwür¬
dig. Er ist der erhabene Stifter der Universität (Hoch¬
schule) Göttingen (1737), welche durch seine, und des
hochverdienten Ministers von Münchhausen uner¬
müdliche Sorgfalt sich gar bald eines ungewöhnlichen
Wachsthums erfreute. Auch richtete der gute König
feine Blicke auf die Verbesserung der Lasidwjrchschaft