Full text: Deutsches Lesebuch für Vor- und Unterklassen höherer Lehranstalten (Teil 2, [Schülerband])

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Täglich bringt es seinen Dank mußt du auf die Vöglein sehn, 
Gott für jede Gabe, wohnend unterm Himmel. 
fröhlich ist's sein lebelang, Wie die Vöglein haben wir 
sorglos bis zum Grabe. unsern Vater droben; 
m laßt wie sie uns allzeit hier 
Willst du frei und lisi gehn lieben ihn und loben! 
durch das Weltgetümmel, Nach Johann Georg Jacobi. 
105. Spruch. 
Vögel, die nicht singen, 
Glocken, die nicht ee 
Füllen, die nicht springen, 
Flinten, die nicht krachen, 
Kinder, die nicht 2 
wer hat Freud' an solchen Sachen? 
106. Das junge Stürmchen. 
Herr Sturm, der hat ein lustig Kind, 
das kann schon wacker laufen, 
das junge Stürmchen thät man Wind 
vor langer Zeit schon taufen. 
Jung Stürmchen ist ein starker Knab', 
pausbackig sonder gleichen, 
springt lüstig immer auf und ab, 
mag gern auf Berge steigen. 
Da geht ihm denn der Atem aus, 
da er schnaufen, blasen, — 
ihr hört's ja selbst in euren Haus, 
Wie's schnäuft in allen Straßen. 
Der Wind ist gar ein wilder Fant, 
kann nichts in Frieden lassen; 
und kommt er duf- und abgerannt, 
da muß er immer spaßen. 
Dem springt er auf den Buckel dort, 
reißt ihm den An herunter 
und dreht ihn flink und rollt ihn fort 
und pfeift dazu ganz munter. 
Und wenn der Mann mit großer Hast 
dem Hute nach will laufen, 
gar schnell er ihn am Rocke faßt, 
als wollt' er ihn zerraufen.
	        
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