Full text: Klasse 7 (Viertes Schuljahr) (Teil 3, [Schülerband])

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und sich selbst oben auf den Scheiterhaufen und bat seine Freunde, 
ihn anzuzünden. Da war bei ihm ein Jüngling, namens Philoktetes, 
der Sohn eines seiner Freunde; diesen Jüngling hatte Herakles sehr 
lieb, und er war ihm sehr gehorsam: dem schenkte Herakles seinen 
Bogen und seine Pfeile und befahl ihm, daß er den Scheiterhaufen 
anzünden sollte; und der Jüngling war ihm gehorsam, obgleich er 
sehr traurig darüber war. Damit aber waren Herakles’ Leiden und 
Nöte alle überstanden. Denn als der Scheiterhaufen anfing zu 
brennen, kam ein Gewitter, und eine Wolke ließ sich auf den Scheiter¬ 
haufen herab unter Donner und Blitz, die Herakles’ Seele auf¬ 
nahm und in den Olympos führte; sein Leib verbrannte. Als seine 
Seele im Olympos ankam, verwandelte Zeus ihn in einen Gott, 
und alle Götter, die ihn immer lieb gehabt hatten, begrüßten und 
umarmten ihn, und selbst Hera, die ihm immer feindlich gewesen 
war, ward ihm gut und gab ihm ihre schöne Tochter Hebe zur 
Frau: und bei allen Völkern, wo Herakles Gutes getan, Tyrannen 
oder böse Tiere ausgerottet hatte, dachte man zu allen Zeiten mit 
Dankbarkeit an ihn und redete von ihm mit großen Ehren. Nun 
sind schon viele Jahrtausende verflossen, und noch spricht man 
mit Ruhm und Liebe von ihm; der schlechte Eurystheus aber wird 
gehaßt und verachtet. 
68. Die Fahrt der Argonauten. 
Barthold Georg Niebuhr. 
1. Das goldene Vließ. 
Es war ein König in Griechenland, der hieß Athamas, und seine 
Frau hieß Nephele. Die hatten zwei Kinder, einen Sohn und eine 
Tochter, die waren sehr gut und hatten sich sehr lieb. Der Sohn hieß 
Phriros und die Tochter Helle. Der Vater aber war böse und verstieß 
seine Frau, die Mutter der guten Kinder, und heiratete eine andere 
Frau, die hieß Ino und war sehr böse. Die behandelte die armen Kinder 
sehr schlecht und gab ihnen schlecht zu essen und schlechte Kleider und 
schlug sie, obgleich sie gut waren, weil sie nach ihrer Mutter weinten. 
Sie war eine sehr böse Stiefmutter. Zuletzt wollte sie den Knaben 
Phriros opfern. Als er aber zum Altar gebracht war, brachte der Gott 
Hermes einen schönen, großen Widder, der hatte Wolle von Gold und
	        
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