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abgebrochen; darum kann das Wasser nicht bis an die Oberfläche gelangen und
verdunsten. Es bleibt dem Boden erhalten, und dieser ist in Zeiten der Dürre
vor dem völligen Austrocknen geschützt.
Die wasserfassende Kraft des Bodens nennt man seine Fähigkeit,
eine gewisse Menge Wasser aufzunehmen, festzuhalten und vor dem Versinken
zu bewahren. Auch diese ist durch die Kapillarität bedingt und von der Zahl
der Haarröhrchen abhängig. Ein feinkörniger Boden wird darum nicht so—
hald ustrocknen als ein anderer mit gröberen Bodenkörnern.
Diesem gegenüber steht die Durchlässigkeit des Bodens, das ist die
Eigenschaft, Wasser in den Untergrund sickern zu lassen. Prüfe deinen Boden,
damu du über diese Eigenschaften Bescheid weißt und seine Bearbeitung und
Bebauung verständig betreibst!
28. Die Reibung.
Jeder Körper, er mag noch so sorgfältig geglättet und poliert sein,
zeigt auf seiner Oberfläche noch Prhöhungen und Voertiefungen. Wird
nun ein anderer Körper auf ihn gelegt, so sinken die erhabenen Stellen
4e cinen in die Vertiefungen des anderen und drücken sich in die—
gelben ein. Soll der Körper bewegt werden, s0 leisten die vorstehenden
Palo Widerstand und muüssen umgebogen, abgerissen oder zerbroehen
werden. Dieser Widerstand, den die ineinandergreifenden Dnebenheiten
der Körper veranlassen, wird Reibung genannt.
Die Reibung ist notwendig und unentbehrlich, wo Gegenstände
keststehen odet feöstgehalten werden sollen. Sie ist nützlich beim
Gehen, Festhalten, Liegen, Anlehnen usw. Beim Hinabfahren von steilen
Mboben halt man Lasgtwagen auf, indem man durch Hemmschuhbe oder
Promswerke die Reibung vermehrt. Schrauben gibt man einen ge-
ründerten Lopf.
Die Reibung beträgt auf einem sandigen Wege ,„auf der ebenen
Qhaussee ,o, auf ebener Strecke der Eisenbahn o der Last
ie Tebiemen bei NMaschinen übertragen düreh die Reibung die
Bewegung von einem Leil auf den andern.
ib noch andere Fulle an, in welchen man die Reibung zu vermehren
eht! Wodurch nimmt die Reibung zu? Gib viele Beispiele dazul Die-
elbe zu vermindern dient das Schmieren, die DImwandlung der Bewegung
aus einer gleitenden in eine rollende; orkläre!
29. Mechanisehe Erscheinungen tropfbarflüssiger Körper.
Man gießt Wasser aus einer Kanne in ein Glas; es nimmt die Form
des Gefũhes an. Das vorbeigeflossene Wasser breitet sich auf dem Tische
aus; an fettigen Stellen desselben pildet es kleine und gröbere Kügelchen,
Pröpfohen.
Flũssigkeiten haben also keine selbstundige Gestalt, nehmen vielmehr
die des Gefahes, in dem sie sich befinden, an; ihre Oberfläche bildet stets
dine horizontale Ebene. Die kleinsten Teilehen derselben nehmen
Wiütkt, Lehr-— u Lesebuch für ländliche Fortbildungs- u. Winterschulen.