Full text: Lehr- und Lesebuch für Gesellenvereine und gewerbliche Fortbildungsschulen

Die Telegraphie. 
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Leigen vor Beginn des Lelegraphierens die Zeiger auf dem Zeichengeber 
und dem Zeichenbringer uf᷑ das leere Feld der Scheibe, so zeigen sie 
bei der ganz regelmässig abwechselnden Herstellung und Unterbrechung 
des Stromes während ihres Fortrückens auch stets 
auf den gleichen Buehstaben; und lälst dör Beamte 
am Zeichengeber den Zeiger auf den Buchstaben 
MORGEM je einen Augenblick weilen, über 
alle anderen aber leicht hin weggehen, so ist ge- 
nau dasselbe auch auf der anderen Station am 
LZeichenbringer wahrgenommen worden, und man 
weiss, dalss das erste Wort der Depesche „NMor- 
gen“ heisst. Der Zeigertelegraph ist imstande, 
durchschnittlich in jeder Minute 20 Buchstaben zu 
bezeichnen. 
Der von dem Amerikaner Morse erfundene 
und von den Deutschen wesentlich vervollkomm- 
nete Drucktelegraph verzeichnet mittels eines 
Stiftes Punkte und Striche auf einen Papierstreifen, 
und es bedeutet in dieser eigentümlichen Schrift 
ß0 — 3 
— . s. . Wãhrend bei dem Zeigertelegraphen der Anker am 
PElektromagneten ein gezahntes Radeben samt dem daran befestigten Zeiger 
in Bewegung setzt, ist beim Drucktelegraphen mit dem vom Elektromag- 
neten bewegten Anker ein LEebel verbunden, an dessen Ende sich ein 
g. 34. Morselelegraph. 
Metallstift befindet, der die Schriftzeichen darstellt. Uber eine durch Ge— 
wiehte gleichmässig bewegte Bolle naämlich, die dem Schreibstifte so nahe 
ist, dals er sie infolge der Hebelbewegungen erreioht, läuft ein ange- 
messen straff gespannter Papierstreifen. Wird nun auf der Abgangs- 
gtation der Depesehe der galvanische Strom einen Augenblick hergestellt, 
oie der Anter des Rlestromagnets auf der Ankunftsstation gleichfalls 
nur einen Augenblick angezogen, und somit hat der Stift am Hebel auch 
nur inan iinen Sloss auf den vor ihm vorübergehenden Papierstreifen
	        
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