B. In der heimat. 
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auch während der Zeit der oberen Trias, des Keupers, Zeitweilig 
und stellenweise wurde sogar der Boden des Meeres trocken gelegt, 
denn Landpflanzen gediehen hier und dort, und kohlige Lagen ent— 
standen, die der Gesteinsreihe den Namen gaben — Lettenkohlen— 
gruppe. — In riesiger mMächtigkeit — wohl bis zu 500 Meter — 
purden über der Eettenkohle bunte, rote, grüne, violette, graue 
Mergel gebildet, mit einzelnen festeren, bröcklig zerfallenden Bänken 
darin. Gipsausscheidungen kommen in diesen Mergeln vor und auch 
salz — der Salzgehalt der Saline Cuisenhall bei Göttingen entstammt 
den bunten Mergeln dieses mittleren oder Gipskeupers. Die 
Ablagerungen des Reupers bildeten einst wie die des Buntsandsteins 
und des Muschelkalkes eine über den weitaus größten Teile Deutsch— 
lands ausgedehnte Gesteinsdecke. Bei uns sind davon nur kümmer⸗ 
liche Reste erhalten an den Rändern des Leinetals und in den 
flachen aus dem Lehme des Ceinetals herausschauenden höhen. 
Die bunten Mergel des Gipskeupers findet man öfters auch als 
schmale Streifen in die Gesteine des Muschelkalkes eingesunken, so 
am hainholzhof bei Göttingen. 
1. Duntle Tone, mit kalkigen und sandigen Bänken untermischt, 
häufig mit braunrostigen, eisenhaltigen Rnollen und hin und wieder 
auch mit Eisensteinen, über ihnen schiefrige Lagen: das alles sind 
Reste des unteren Jura, des Cias. Sie kommen bei uns nur im 
Teinetale vor. Meeresabsätze sind diese Gesteine des Cias, wie deutlich 
durch die Ammonshörner, durch die schlanken, keulenförmigen Belem— 
niten („Donnerkeile“, „Teufelsfinger“) und zahlreiche andere Ver— 
steinerungen bewiesen wird. Meer herrschte hier nun wieder, ein 
nicht sehr tiefes Meer, in welches durch zahlreiche Flüsse riesige 
Mengen tonigen Schlammes eingeschwemmt wurden. Ein Meer, das 
die in ihm gebildeten Gesteine gleichförmig auf die Decken des 
Buntsandsteins, Muschelkalks und Keupers in weiter Ausdehnung legt. 
Mit den äblagerungen des Lias schließt für eine lange Zeit die 
Reihe der aus den Gesteinen unserer Gegend deutlich ablesbaren 
geologischen Urkunden. Sicherlich dauerte wohl noch eine geraume 
Zeitlang bei uns die herrschaft des Meeres weiter, wie wir aus be— 
nachbarten jüngeren Juragesteinen schließen müssen, wie sie 3. B. 
am Kahleberg bei Echte vorkommen. Ebenso fehlen in Südhannover 
Gesteine aus der dem Jura folgenden Rreide formationen, welche 
erst weiter im Norden, im hils, in den sssackbergen und im Deister 
gefunden werden. Auch aus der ältesten Abteilung des Tertiär, 
welches die Neuzeit der Erdgeschichte einleitet, ist uns in unseren 
Bergen kein Gestein erhalten. 
III. 
1. Wwas geschah während dieser sicherlich langen Zeiten? Warum 
fehlen uns aus ihnen Gesteine? 
Vvom hils, Deister, Teutoburger Wald, harz, wissen wir, daß 
gegen Ausgang der Jurazeit hier eine Zeit energischerer Boden—
	        
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