Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

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28. Zwei deutsche Ehrentempel: die Walhalla bei Regensburg 
und die Befreiungshalle bei Kehlheim. 
Nach F. v. Köppen. 
1. Zwei Stunden unterhalb Regensburg, da, wo die Vorhöhen des 
Bayrischen Waldes sich dem linken Ufer des Stromes nähern, liegt der 
Flecken Donaustauf am Fuße eines Berges, dessen Scheitel die Truͤmmer 
der alten Feste Stauf bedecken. Nahe dabei erhebt sich auf einer mit Eich— 
wald bedeckten, 99 m hohen Bergstufe als ein „Tempel deutscher Ehren“ 
die Walhälla, mit dem blendenden Weiß ihrer Marmorsäulen weit in die 
Ebene hinausleuchtend. 
Abbild. 22. Die Walhalla bei Regensburg. 
Zur Zeit der Erniedrigung Deutschlands und der Napoleonischen 
Zwingherrschaft trug sich bereits der Kronprinz, späterer König Ludwig J. von 
Bayern, mit dem Gedanken, diesen Bau zu errichten, der dem Gedächtnis 
der berühmtesten deutschen Männer und Frauen aus allen Zeiten gewidmet 
sein sollte. Fast dreißig Jahre verflossen indessen, ehe König Ludwig an die 
Ausführung gehen konnte. Am 18. Oktober 1830, dem Gedenktage der 
Schlacht bei Leipzig, führte der König die Hammerschläge auf den Grundstein 
mit den Worten: „In dieser sturmbewegten Zeit lege ich den Grundstein zu 
diesem Gebäude im felsenfesten Vertrauen auf die Treue meiner Bayern. 
Mögen so, wie diese Steine sich zusammenfügen, alle Deutschen kräftig zu— 
sammenhalten!“ Zwölf Jahre nahm das Riesenwerk in Anspruch, bis es 
vollendet dastand. 
Eine riesige Freitreppe führt von der Donauseite in sieben Terrassen 
mit 250 Stufen zu dem am südlichen Abhang der Höhe gelegenen Tempel
	        
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