io. Kap. Gcsch. d.Arab. u.s.w. v. 800 b. izoo. zu
der türkischen Truppen, theils von Arabern oder Eingebohrnen,
theils aber auch von Anführern türkischer Horden, die von Nor¬
den aus in das Chalifar einrückten. Diese Regenten erkannten
den Chalifen dem Namen nach für ihren Oberherrn an. Er
blieb im Besitze der Länder um Bagdad, bis der Chalif Al
Rhadi seinem ersten Wessir, Muhammed, Herrn von Basra,
die unumschränkte Gewalt in den Staatsgeschäften, und den
Titel: Emir al omrah, oder: Emir der Emire, gab, 935.
Seit dieser Zeit war der Chalif aller weltlichen Macht beraubt
und nur noch das höchste geistliche Oberhaupt. Zn dieser Ver¬
fassung blieb das Chalifat zu Bagdad, bis die schamanischen
Mongolen es eroberten, die den Chalifen Mostaasem tödteten,
1258. Ahmed Monstanser, einAbbaside, ließ sich zu Kairo
als Chalifen anerkennen, und setzte das Chalifat fort, 126z.
$. 2. Afrikanisch-arabische Staaten.
Auf der Küste von Afrika stifteten folgende Familien beson¬
dere Staaten, a. Die Aglabiten zu Kairvan, schon 800. Sie
nannten sich Chalifen. b. Die fatemitischen Chalifen zu Kairo.
Lange waren schon diese Chalifen ihren Weffiren unterworfen,
als der Atabek Nur-eddin den letzten^ Adhed, von seinem
Statthalter Selah-eddin absetzen ließ, 1171. c. Zeiriden,
auf der westlichen Küste oder Mogreb. Roger, König vonSi-
cilien, warf ihr Reich über den Haufen, 1148. cl. DieMora-
bethin oder Moraviden, noch weiter westwärts, 1050. Pussuf,
ihr Beherrscher, dehnte seine Herrschaft auch über Spanien
aus und bauete Marokko. Ihren Staat zerstörten 1146 e. die
Mohaden oder Muahedin, 1120. Dieser mächtige Staat
wurde 1269 zerstört von f. den Merinitcn oder Zeneten. Sie
herrschten noch in dem folgenden Zeiträume über Marokko.
$. 3. Asiatische, arabische / persische und türkische Staaten.
Die verschiedenen asiatischen Reiche wurden von Arabern,
Persern , Türken und Kurden gestiftet. Unter den „arabischen
Emiraten war keines sehr mächtig. Merkwürdig war das Reich
der Zsmaelianer oder Assassinen in Persien, von 1090 bis 1255,
und der Stamm derselben auf den-.syrischen Gebirgen, unter
ihrem geistlichen Despoten, dem Alten vom Berge. Unter den
von Persern gestifteten Neichen waren einige sehr mächtig, als:
die Samaniden, von 820 bis 999, und die Buiden, von 933
bis 1053. — Weit wichtiger als diese Reiche waren die tür¬
kischen. Der Ursprung der Türken kann nicht mit Gewißheit