20 Griechische Geschichte.
regelte die Finanzen, führte eine einheitliche Münzwührnng ein (Da-
reikos, eine Goldmünze von etwas mehr als 20 Ji> im Wert), begünstigte
Handel und Verkehr, sorgte für Anlage von Straßen und ordnete
die Rechtspflege. In seinen Inschriften, den dreisprachigen Achäme-
nidentexten, z. B. in der Felseninschrist von Behistan. hat Darms die
persische Keilschrist zuerst angewandt, die gegenüber der verwickelteren
babylonisch-asfyrifchen Keilschrist eine einfachere, fchon mehr alphabetische
Schrift bildet. Nach außen suchte Darius das Reich zu erweitern durch
Eroberungen in Indien und einen Zug gegen die nördlich des Schwarzen
Meeres wohnenden Scythen. Jedoch scheiterte der letztere Zug, und Da-
rins mußte unverrichteter Sache zurückkehren. Dann sührte die Aus-
breitung des persischen Reiches nach Westen naturgemäß zu dem Versuche,
auch die Griechen zu unterwerfen.
Griecftifche ßefchichte,
litind und üeute Griechenlands.
Lagc des § 22. i$nge und Einteilung des griechifchen Feitinndes. Grie-
sanbeg. chenland, der südlichste Teil der Balkanhalbinsel, ist von dem übrigen
Gebiete durch eine Gebirgswand geschieden, die im Westen von dem kerau-
nischen Gebirge mit dem Vorgebirge Akrokerannia, im Osten von den kam-
buuischen Bergen gebildet wird. Letztere laufen aus in den höchsten
Berggipfel Griechenlands, den mit ewigem Schnee bedeckten Götterberg
Olymp (3000 m). Schon durch dieses trennende Gebirge, viel mehr aber
noch durch die nach Süden immer mehr zuuehmende Küstenentwicklung und
die Menge der Inseln an der Küste und zwischen Griechenland und Asien
wurden die Griechen auf den Seeverkehr hingewiesen. Durch Gebirge und
Meer zerfällt Griechenland in die drei Teile: Nordgriechenland. Mittel-
griechenland und Peloponnes.
schatten 1- Nordgriechenland: Der unwegsame Pindus, der wie ein Rückgrat
en' das Land durchzieht, teilt zunächst Nordgriechenland in zwei ungewöhnlich
Epirus. große Landschaften, Epirus und Thessalien. Epirus (= Festland) im
Westen, ein regen- imd gewitterreiches, schwer zugängliches Bergland steht
nur durch das Flußtal des Achelous mit dem übrigen Griechenland in
Verbindung und hatte für dieses nur Bedeutung durch das alte Zeusorakel
in Dodona, wo die Priesterinnen ans dem Rauschen heiliger Eichen weis-
Thessalien.sagten. — Thessalien im Osten war einst ein Seebecken, das. durch den
Peneus entwässert, sich in eine fruchtbare Ebene verwandelte. Dieser Fluß
bricht zwischen dem Olymp und dem gegenüberliegenden gewaltigen Ossa
hindurch und bildet in dem Tempetal ein Landschaftsbild von wunder-
barer Schönheit. Im Süden erhebt sich der Othrys auf der liuken Seite