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196-^Der Storch und der Spatz.
I^Es hat der Storch sein Nest gebaut,
Und als er froh umher nun schaut
Hoch über allen Häusern,
Da sitzt vor ihm ein kleiner Spatz
Und bittet um ein wenig Platz
Zum Nestchen in den Reisern.-^
2. Da spricht der Storch: „Mein Nest ist groß,
Du bist ein kleines Vöglein bloß,
Ich tu' dir nichts zuleide.
Du bist in gutem Schutz bei mir,
Kein Mietgeld nehme ich von dir,
's ist Platz hier für uns beide."
3. Das Spätzlein dankt und baut sich an.
Der Storch hat ihm kein Leid getan
Und hat ihn nicht verstoßen.
Sie wohnten beide lange Zeit
In Frieden und in Einigkeit,
Der Kleine bei dem Großen. Kari Ensiin.
197r^Die Störchin und ihre Jungen.
Aus dem Strohdache eines alten, ehrwürdigen Bauern¬
hauses erblickte man stets in den ersten Tagen des Frühjahrs *¥*
ein schneeweißes Storchenpaar. Sie saßen dann da und
klapperten, gleichsam als begrüßten sie den alten, lieben Ort,
wo sie so manches Störchlein aufgezogen hatten, und die Kinder
des Dorfes sangen alsdann:
„Hurra, hurra, hurra!
Der Storch ist wieder da;
Er bessert aus sein Nestelein
Und legt vier große Eier drein,
Und eh' wir's uns versehen,
Im Nest vier Störchlein stehen,