Full text: [Teil 2 (4. und. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 2 (4. und. Schuljahr, [Schülerband])

unö her, daß wir alle seekrank wurden. Mir wurde erst wieder besser, als 
das Ztoßen und Krachen aufhörte, und wir alle zusammen in einer großen 
Ztadt ankamen. Wir fuhren mit unserm Zchisf mitten in die Stabt hinein 
— und ich muß sagen, eine solche Stabt hatte ich noch nie gesehen. Die 
ganze Stabt schaukelte sanft auf und nieder, so daß die Menschen alle wie 
betrunken sich an den Häusern hintasteten. Die Häuser sahen prächtig aus, 
denn sie waren von Mahagoniholz gemacht und hatten goldene Verzie¬ 
rungen. Die Ztraßen aber waren so eng, daß nur zwei Menschen neben¬ 
einander gehen konnten. Um die beiden hohen Türme schwebten beständig 
schwarze Gewitterwolken. Zwischen ihnen führte ein steiler Weg direkt in 
die Hölle hinunter, in der rußige Teufel um prasselnde Feuer herum¬ 
tanzten. Rund um die Stabt herum war eine Mauer, über die niemand 
hinaus durfte,- man konnte aber über sie hinweg auf die große blaue 
Wiese sehen, die sich nach allen Zeiten ausbreitete, und auf der weiße 
Zchäfchen weideten. Wir mußten so lange in dieser wunderbaren Stabt 
bleiben, daß wir uns alle recht lieb gewonnen hatten, als endlich die 
Trennungsstunde schlug. 
Ich kam abermals mit einer großen Gesellschaft in ein Zchiff und 
fuhr, wie ich durch einen Spalt beobachten konnte, in einem sonderbaren 
Flusse entlang. Das Wasser desselben war so klar, daß ich bis auf den 
Grund sehen konnte, der mit lauter viereckigen Zteinen bedeckt war. In 
dem Wasser fuhren Zchiffe, die vier Räder hatten,- an den Ufern aber 
liefen viele Menschen hin und her, oft liefen sie auch mitten durch den 
Fluß. Einmal aber sah ich, wie einer, der sich zu weit hinein gewagt 
hatte, dem Ertrinken nahe war. Uber er schrie um Hilfe und winkte 
heftig mit den Rrmen, und dann kam ganz eilig ein Schiff herbeigefahren 
und nahm ihn auf. 
Meine Reise war nun auch zu Ende. Der Kapitän machte mir auf 
und begleitete mich selbst ins Haus. Und dann kam ich bei dem Gnkel 
William an. Der lachte, als er mich einen Rugenblick angesehen hatte, und 
riß mir daun ungestüm den Mantel herunter. Und nun mußte ich er¬ 
zählen, einmal, zweimal, dreimal, und er lachte, und seine Frau und die 
Kinder hörten zu, und alle lachten. Und dann war ich müde. Ich bekam 
ein Bett, worin schon zwanzig Kameraden lagen, und schlief bald sanft 
und fest. $. Gansberg. 
81. Das Postmaidlein. 
Stapft’ ein Maidlein auf die tützelalp, 
Flink und frei und sauber allenthalb. 
Dar der Scheitel, Füß' und Waden nackt 
Und die Rrmchen mit der Post bepackt. 
Senngehöfte lehnten ihrer drei 
Rn der Halde in derselben Reih'.
	        
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