Full text: [Schuljahr 4, [Schülerband]] (Schuljahr 4, [Schülerband])

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Da der Maulwurf die schädlichen Würmer und Käferlarven 
vertilgt, bringt er dem Bauersmann großen Nutzen; denn jene 
benagen die Wurzeln der Gräser und Kräuter und verderben da¬ 
durch die Wiese. 
Nun sollte man meinen, der Landmann werde dem Maul¬ 
wurf dankbar dafür fein und ihm wenigstens gegen jedermann 
eine Lobrede halten; — aber was geschieht? Statt dessen schimpft 
er auf den fleißigen Maulwurf, weil dieser Erdhaufen aufstößt 
und dadurch dem Bauern etwas Mühe macht, sie wieder auseinander 
zu Harken (zu rechen). Er läßt den Maulwurfsjäger kommen und im 
Haupteingang des Maulwurfs eine Drahtschlinge ausstellen, 
gleich einem Schnellgalgen. Zum Dank für seine Dienste stellt 
er ihm nach dem Leben. Wenn das arme Tier nicht sehr vor¬ 
sichtig ist, wird es in der Schlinge gefangen und kommt um wie 
ein Räuber und Dieb. 
Was thut nun aber der Maulwurf? Er sagt nicht: „Der 
Bauer nennt mich einen Wiesenverderber, er verleumdet und ver¬ 
folgt mich, — ich will mich dafür rächen und ihm seine Wiesen 
verderben lassen. Alle Welt nennt mich schlecht und behandelt > 
mich wie einen Verbrecher; so will ich's nun auch sein und allen 
möglichst viel schaden." - So macht's der Maulwurf nicht! Erarbeitet 
unverdrossen in alter, gewohnter Weise weiter und wird nicht schlechter, 
weil die Leute ihn ein schlechtes Geschöpf nennen und als solches 
behandeln. Er bleibt bis an sein Ende ein braver, fleißiger 
Maulwurf, der für andere nur Gutes schafft, wenn er auch nur 
schlechten Dank dafür hat. 
Hermann Wagner. 
94. Der Wohlthäter. 
Lin Selbstgespräch. 
Gevatter drosch, was fallt euch ein? 
Ihr scheint mir nicht recht wohl zu sein! 
He, feister Lreund, ist er denn taub? 
Ist er denn närrisch, mit Verlaub? 
Nein, alles Rütteln ist vergebens; 
Der Sreund ist tot, kein Zweifel mehr.
	        
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