Full text: Lesebuch für unterfränkische Sonntagsschulen

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gestellt, so wüurde er die Höõhe des Schlosses um 11m, die des Museums 
um 19 m übertreffen und die Entfernung vom Schlob zum Museum 
bis auf 10 m ausfüllen. Der Tiefgang des vollbeladenen Schiffes be— 
trägt 9,15 m, seine Wasserverdrängung Deplacement) 27000 t. Die 
Vermessung gibt einen Raumgehalt von rund 20000 brutto R.-T. Das 
Ablaufgewicht des Riesenrumpfes beim Stapellauf erreicht die beträcht- 
liche Höhe von ungefähr 11200t. 
Zum Bau der »Kronprinzessin Cecilié« wurden an Hauptmate 
rialien folgende Mengen verbraucht: ca. 11000 t Stablplatten, Vinkel, 
Profile, Hach- und Rundstahle, etwa 700 t Nieten und Schrauben, 
300 t verschiedene Gub· und Schmiedeeisen, 1200 cbm Teakholz, etwa 
2000 cbim Oregon und Pitehpine, 560 ebm Vichtenholz. 
Das Schiff ist in Ubereinstimmung mit den Anforderungen der 
Kaiserlich Deutschen Marine mit Einrichtungen zur Aufstellung einer 
gröberen Anzahl Geschütze versehen um im Kriegsfalle als Hilfskreuzer Ver- 
wendung finden zu können. Diesem Zweck entsprechend, sind das Ruder 
und die Hauptsteuermaschine unter Wasser liegend angeordnet worden. 
Herz und Seele des Schiffes sind dieé zwei groben Maschinen, die 
einen Raum von ungefähr 30 m Höhe und 15 m Breite füllen und 
zusammen eine Arbeit verrichten, die 46 000 Pferdekräften entspricht. 
Durch sie werden die beiden gewaltigen Schiffsschrauben in Bewegung 
gesetzt, die am hinteéren Ende des Schiffes unter Wasser angebracht 
sind und durch ihre Umdrehungen die Fortbewegung des Schiffes 
bewirken. Die am Steuer- und Backbord aufgestellten Maschinen 
treiben mittels 42 m langer VMellenleitungen 2 vierflügelige Bronze- 
schrauben von je 7,3 m Durchmesser. Die Geschwindigkeit des 
Dampfers beträgt 45 km in der Stunde, Kommt also der Geschwindig- 
keit eines gewöhnlichen Personenzuges fast gleich. Daher ist es dem 
Schiffe möglich den weiten Weg von Bremen nach Neuyork in 
weniger als 6 Tagen zurũckzulegen, während die Segelschiffe 41, Wochen 
bei günstigem Winde brauchen. Auber den beiden Hauptmaschinen 
für den Schraubenbetrieb befinden sich an Bord der »Kronprinzessin 
Oecilié« nicht weniger als 79 andere Maschinen zu verschiedenem 
Gebrauche. Ein Teil davon dient zum Ein- und Ausladen der Waren; 
wieder andere Maschinen besorgen die elektrische Beleuchtung, die Her- 
stellung von Eis in den Eis- und Kühlräumen oder die Bewegung des 
mächtigen Steuers am Hinterteil des Schiffes. Die Riesenkessel, die 
zur Erzeugung des Dampfes dienen, sind in vier Gruppen angeordnet. 
Vier mächtige Schornsteine mit einem Durchmesser von je 3,75 m 
ragen über den mittleren aufbau des Schiffes hinaus und lassen sofort 
die Bestimmung des Schiffes als Schnelldampfer erkennen. Die Koblen-— 
bunker des Riesenschiffes fasson 4500 t Koblen, vovon der Dampfer 
täglich 550t oder die Ladung von 50 groben Eisenbahnwagen gebraucht. 
Nach einem Manuskript des Norddeutschen Lloyd.
	        
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