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haut, die Grundlage der allgemeinen Bedeckung bildet. Ihre freie Oberfläche 
ist mit der Oberhaut bekleidet, und ihre untere Fläche wird durch die Fett— 
haut an die darunter liegenden Teile geheftet. 
Die Lederhaut ist derb, etwas elastisch und dehnbar. Sie besteht aus 
festem Bindegewebe und ist sehr gefäß⸗ und nervenreich. Die Nerven ver— 
breiten sich zu den Tastwärzchen, durch welche die Haut zum Tasten befähigt 
wird. Am zahlreichsten sind diese Tastwärzchen in der Handfläche und Fuß— 
sohle, an den Finger⸗ und Zehenspitzen. Die Blutgefäße der Lederhaut sind 
in so großer Menge vorhanden, daß bei jeder noch so kleinen Verletzung einige 
getroffen werden und zu bluten beginnen. 
Die Oberhaut ist ganz gefäß⸗ und nervenlos. Sie besteht aus zwei 
Schichten, von denen die unterste unmittelbar an die Lederhaut stößt und 
Schleimschicht heißt, während die andere Hornschicht genannt wird. Die 
erstere enthält den Farbstoff bei den farbigen Menschenstämmen, ebenso die 
Farbe der Sommersprossen und Muttermale; letztere besteht aus Horn— 
plättchen, von denen die obersten sich fortwährend losstoßen, so daß die unteren 
immerfort nachrücken können. 
Die Fetthaut bildet eine Art Polster für die Lederhaut und ist als 
schlechter Warmeleiter für den Körper von Wichtigkeit. Durch Ausfüllen der 
Vertiefungen an der Oberfläche des Körpers macht sie seine Formen voller, 
runder und schöner. 
In einer sackartigen Vertiefung der Lederhaut, Haarbalg genannt, 
sitzen die Haare mit ihrer Wurzel. Dicht an den Haarbälgen sitzen die Talg— 
drüsen, fetthaltige Säckchen, von denen viele in die Haarbälge münden oder 
doch mit ihnen eine gemeinsame Offnung auf der Hautoberfläche haben. Der 
von diesen Drüsen abgesonderte Hauttalg dient dazu, die Haut weich und ge—⸗ 
schmeidig zu erhalten und die Haare anzufetten. Zieht sich die Lederhaut bei 
Einwirkung der Kälte zusammen, so ragen die Talgdrüsen wie Knötchen auf der 
Haut hervor und bilden die sogenannte „Gänsehaut“. Durch Verstopfung der 
Ausgänge dieser Drüsen entstehen die „Mitesser“. In der tieferen Schicht der 
Lederhaut befinden sich die Schweißdrüsen, die sich als knäuelartig gewickelte 
Schläuche zeigen, in dem Schweißkanal die Lederhaut durchsetzen und an der 
Oberfläche der Haut als Schweißporen münden. Gewissenhafte Naturforscher 
haben die Zahl der Schweißlöcher des ganzen Körpers mit ziemlicher Genauig⸗ 
keit bestimmt. Alles in allem gerechnet, ergeben sich für den Körper eines er— 
wachsenen Menschen über zwei Millionen offene Lanäle zur Verdunstung. Könnte 
man aus den sämtlichen Schweißlöchern ein einziges machen, so würde dies so 
groß sein, daß es mit einem gewöhnlichen Teller zugedeckt werden könnte. 
2. 
Ein Mensch verliert durch die Hautausdünstung in 24 Stunden an 
1000 Gramm. Nicht nur in den Kanälen der Schweißdrüsen ist die Haut
	        
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