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den Enden der Zweige rings um den Baum Löcher oder Gräben und 
gieße Jauche oder KHake hinein. Auch Holzasche, Mist, Kompost, da— 
Abwasser von der Familienwäsche und der KRüche leistet gute Dienste. 
Obstbãume auf Grasboden bedürfen besonders reichlicher Düngung, 
weil die Grasnarbe einen großen Teil der Nahrung für sich zuürück. 
behält. Pfirsich und Aprikosenbäume sollten nur während der Wachs- 
tumsperiode gedüngt werden; die übrigen Steinobstbäume sowie die 
Kernobstbäume sind das ganze Jahr dankbar dafür; jedoch magst du 
dir merken: Kurz vor dem Abschluß der Vegetation im Spätjahr zu 
düngen, ist nicht ratsam, weil leicht neuer Trieb entsteht und das Ver— 
holzen der jungen Triebe verlangsamt wird. 
8. Umpfropfen untauglicher Obstsorten. Hast du einen 
Baum mit untauglicher Sorte, so wirf ihn in der Zeit von Oktober 
bis Februar ab iid verodl⸗ ihn mit einer tauglichen; laß die nötigen 
Zug⸗ Aste stehen und beachte, daß es gut ist, solche Sorten aufzupfropfen, 
welche mit der Unterlage gleichartigen Wuchs haben. 
9. Verjüngen der Obstbäume. Hast du einen altersschwachen 
Baum, der itrotz reichlicher Düngung zwar blüht, aber keine Früchte 
mehr ansetzt, so verjünge ihn, d. h. schneide im Winter die Kronenäste 
auf die Hälfte ihrer Länge zurück und ziehe aus den entstehenden 
jungen Zweigen eine neue Krone. 
10. Obsternte. Behandle deine Bäume beim Abnehmen des 
Obstes schonend und bedenke, daß der Fruchtzweig, den du abreißest, 
keine Frucht mehr tragen kann. 
149. Etwas über Nutzgeflügelzucht. 
Wie oft hört man Klagen, daß Geflügelzucht nicht lohne, ja, daß man 
dabei Geld zusetzen müsse. Wenn wir uns die landläufige Geflügelzucht 
ansehen, so brauchen wir uns darüber nicht zu wundern. 
Vielfach erblickt man auf einem Geflügelhofe eine bunt zusammen ge⸗ 
würfelte Schar, meist Kreuzungstiere aller möglichen Geflügelraffen, von allen 
Größen und Altersklassen. Ganz gewiß gibt es darunter einige Tiere, die ihr 
Futter verdienen oder gar einigen Gewinn abwerfen. Aber der Nutzen, den 
diese Tiere bringen, wird von den andem aufgezehrt. 
Soll aber die Geflügelzucht gewinnbringend werden, so müssen alle 
nutzlosen Fresser geschlachtet oder als Schlachttiere verkauft werden. 
Hierzu gehören zunächst alle Hühner, Enten und Gänse, die drei Jahre lang 
zur Zucht gedient haben. Vom vierten Jahre an kostet ihr Unterhalt ge— 
wöhnlich mehr, als fie Nutzen gewähren. Tauben können einige Jahre länger 
zur Zucht benutzt werden. Um die Tiere jederzeit voneinander unterscheiden 
zu können, ist es zweckmäßig, ihnen in der Jugend an die Läufe Geflügelringe 
mit der Jahreszahl und Nummer anzustecken. Diese Ringe sind für wenige 
Pfennige käuflich. 
Da für den Geflügelzüchter, der sich nicht der Aufzucht und dem 
Halten von Sporttieren zuwendet, lediglich Geflügelrassen in Betracht kommen, 
welche fleißig Eier legen und rasch Fleisch ansetzen, so entsteht die Frage: 
Welches Geflügel ist empfehlenswert? Beachten wir zunächst die Hühner— 
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