Full text: [Teil 1 der Ausgaben A und B, [Schülerband]] (Teil 1 der Ausgaben A und B, [Schülerband])

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Abends bei der Lampe Schimmer 
spielt er auf der Zither immer 
oder macht mit seiner Hand 
Schattenspiele an der Wand — 
Ja, es ist beinah zum Graun 
so natürlich anzuschaun: 
Einen Hahn mit Kamm und Sporen, 
Häschen auch mit langen Ohren, 
einen Vogel, der da fliegt, 
und ein dickes Schwein, das liegt, 
eine Gemse mit der Gabel, 
einen Schwan mit Hals und Schnabel — 
gar nichts gibt es, denk nur an, 
was er dir nicht machen kann! 
Lenchen, ja, ich glaube sehr: 
Nur der liebe Gott kann mehr! 
Heinrich Seidel. 
148. Mäuse in der Speisekammer. 
nter der Türschwelle war ein kleines Loch. Dahinter stand 
die Maus Kiek und wartete. Sie wartete, bis der Haus¬ 
herr die Stiefel aus- und die Uhr aufgezogen hatte; sie 
wartete, bis die Mutter ihr Schlüsselkörbchen aus den Nachttisch 
gestellt und die schlafenden Kinder noch einmal zugedeckt hatte; 
sie wartete auch noch, als alles dunkel war und tiefe Stille 
herrschte. Dann ging sie. 
Bald wurde es in der Speisekammer lebendig. Kiek hatte 
die ganze Mäusefamilie benachrichtigt. Da kam Miek, die Müuse- 
mutter, mit den fünf Kleinen, und Onkel Grisegrau und Tante 
Fellchen stellten sich auch ein. 
„Frauchen, hier ist etwas Weiches, Süßes," sagte Kiek leise 
vom obersten Brett herunter zu Miek; „das ist etwas für die 
Kinder," und er teilte von den Mohnpielen aus. „Komm hierher, 
Grisegrau," piepste Fellchen und guckte hinter der Mehltonne 
hervor, „hier gibt's Gänsebraten, vorzüglich, sag' ich dir, die
	        
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