Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

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14. Kirschenfest. 
1. Willst Kirschen du haben, 
dann melde dich ja! 
Rot sind sie und reif schon, 
wie eben ich sah. 
Genug sind an Zweigen, 
die nieder sich neigen, 
für mich und für dich und die Sperlinge da. 
2. Hier sind zwei zusammen, 
die steck’ hinters Ohr! 
Drei andre zum Essen 
hier halt’ ich dir vor. 
Das Hündlein alleine, 
das ärmste, mag keine. 
Was ist doch das Hündlein, sag selbst, für ein Tor! 
Johannes Trojan. 
S 
15. Der Bauer und die Spatzen. 
1. „Dieb, Dieb — ich will euch dort! 
Macht euch aus den Kirschen fort! 
Wo es was zu naschen gibt, 
sitzt das Bettelvolk und piept: 
auf dem Felde, wenn gesät wird, 
wenn es reift, und wenn gemäht wird, 
in dem Garten, vor der Scheune, 
auf dem Kirschbaum wie beim Weine." 
2. Spricht das Spätzlein: „Lieber Mann, 
seht uns nicht so grimmig an! 
Was Ihr erntet, was Ihr pflückt, 
hat der liebe Gott geschickt, 
hat für uns zu Lust und Leben 
noch ein bißchen zugegeben. 
Spatz wie Bauer, keines minder, 
sind des Herrgotts Bettelkinder." 
m 
Viktor Blüthgen.
	        
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