Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

68 
67. Wolkenschäflein. 
1. Wie ist das doch so drollig: 
Da oben ist's ganz wollig. 
Ich seh' am weiten Himmel 
ein lustiges Gewimmel, 
das glänzt so wunderlieblich hell; 
es flimmert rein und golden 
ein jedes krause Fell. 
2. Die Schäflein können fliegen; 
, v sie sind hinaufgestiegen 
von einer grünen Heide 
dort auf die blaue Weide; 
hier unten war's nicht schön genug; 
drum haben sie gerichtet 
zum Himmel ihren Flug. 
3. O, fallet nicht herunter 
und ziehet froh und munter 
auf euren Himmelsauen! 
Ich mag euch gerne schauen, 
und könnt' ich fliegen so wie ihr, 
wollt' ich euch auch besuchen — 
so aber bleib' ich hier. 
1 ' ’ Karl Lnslin. 
IMWi 
68. Der Westwind. 
Dunkle Wolken jagen über den grauen Himmel. Der Regen 
fällt in schrägen und langen Strahlen herunter auf die Dächer 
und auf die Straßen. Aus der Dachrinne läuft es über und 
fällt klatschend auf die Steine, daß die Leute im weiten Bogen 
herumlaufen. Wer solche Tropfen auf den Schirm kriegt, dem 
donnert es um die Ohren wie Kanonenfeuer. Und in den 
Straßengossen jagt das Wasser dahin wie ein Bach, der alles 
mitreißt: Papiersetzen und welke Blätter und Holzstückchen 
treiben wild am Saumstein entlang, bis sie endlich in die 
Kanalroste hineinschießen. 
Wenn nur der entsetzliche Wind nicht wäre! Man weiß 
gar nicht mehr, wie man den Schirm halten soll. Und kommt
	        
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