59
126. Ostern.
Der Winter ist vergangen, er dünkt uns wie ein Traum,
die Schlüsselblumen prangen, schon knospen Busch und Baum;
verklungen sind die Lieder der heil'gen Weihnachtszeit,
doch seht, schon ist uns wieder ein neues Fest bereit!
Man feiert's nicht im Zimmer, nein, auf der grünen Au',
nicht bei der Kerzen Schimmer, nein, unterm Himmelsblau.
Des Christbaums dunkle Äste sind hin mitsamt der Frucht,
nun wird im moos'gen Neste das Osterei gesucht.
Süůß klang's in unsern Ohren zur Winternacht so kalt:
„Der Heiland ist geboren, des jauchze jung und alt!“
Nun tönt's in allen Landen im Frühlingssonnenschein:
„Der Herr ist auferstanden, des freut euch, groß und klein!“
Karl Gerot.
127. Osterhase und Henne.
Henne:
Gock⸗gack! Gock⸗gack!
Potz Schabernack!
Eier legt der Hase?
Richtig, im Grase
seh ich sie liegen —
s ist doch gleich um den Pips zu kriegen!
Campe, was hast du dich erfrecht ?
Eier zu legen
ist allerwegen
doch in der Welt mein Geschäft und mein Recht!
Wofür bezahl' ich denn Steuer und Zins?
Rote und blaue?
gelbe und graue?
Sind das Eier? Rechtschaffene Eier ?
Zauber⸗ und Teufelseier sind's!
Wart', das sag' ich der Polizeil
Warrk die wird dir das Handwerk legen!
—