IV. Satzlehre.
187
Zur Rechtschreibung.
§ 1. Dehnung des Selbstlautes durch Verdoppelung.
1. Haar, Seele, Moos.
Die Dehnung der Selbstlaute a, e, o wird in einigen Wörtern durch
Verdoppelung der Selbstlaute bezeichnet.
2. Haar — Härchen, Paar — Pärchen, Saal — Säle.
Das Doppel-a verwandelt sich bei der Umlautung in ein einfaches ä.
8 2. Dehnung des Selbstlautes durch h.
1. Stahl, Lehm, Mohn, Uhr.
Die Dehnung der Selbstlaute a, e, o, u wird vor den Mitlauten l,
m, n, r in vielen Wörtern durch das Dehnungs-h bezeichnet.
2. Höhle, rühmen, Mähne, gefährlich.
Die Dehnung der Umlaute ä, ö, ü wird in vielen Wörtern vor den
Mitlauten l, m, n, r ebenfalls durch das Dehnungs-h bezeichnet.
8 3. Dehnung des Selbstlautes i durch e.
1. Biene, tief, lieben.
Die Dehnung des Selbstlautes i wird durch das Dehnungs-e bezeichnet.
2. Befehlen, du befiehlst, er befiehlt, leihen, du liehest, er lieh.
Zeitwörter, welche in der Nennform ein „h" haben, behalten dieses „h"
in allen Formen, auch nach „ie" bei.
8 4. Das h kein Dehnungszeichen.
Vieh — Viehes, Reh — Rehes, Stroh — Strohes, rauh — rauher,
roh — roher, froh — froher.
Bei einigen Wörtern steht im Auslaut ein unhörbares h. Bei der Ver¬
längerung des Wortes wird es hörbar. Es ist also kein Dehnungs-h.
8 5. Th als Anlaut. .
Thal, Thon, Thran, Thür, Unterthan, thun.
Hat ein Wort mit dem Anlaut t einen gedehnten Selbstlaut, so steht
das Dehnungs-h unmittelbar hinter dem t.
8 6. Ähnlich Klingende Auslaute.
Feld — Felder, Wirt — Wirte.
Sang — Sänger, Bank — Bänke.
Zwerg — Zwerge, Storch — Störche.
Hals — Hälse, Pilz — Pilze.
Den Auslaut erkennt man an der Verlängerung des Wortes.