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wichtigen Amtsthätigkeit. Ein alter Hausdiener war sein Bote, der als
Auslaufer mit Geldsäcken und Papiergeld den Tag über nach allen Rich⸗
tungen der Stadt trabte. Es ist wahr, daß der Bote an der Eigentüm—
lichkeit litt, gegen Abend sehr feurig auszusehen und in einer persönlichen
Abhängigkeit vom Kümmel zu stehen. Aber diese Eigenschaft vermochte
nicht, seine Treue und Besonnenheit zu erschüttern, ja sie schärfte die Er—
findungskraft des Boten; denn nie hat eines Menschen Gewand so viele
geheime Taschen mit Knöpfen und Schnallen gehabt, als der Rock des Aus—
läufers, und nach jedem Glase, das er getrunken, steckte er die Banknoten
in einen noch geheimeren Verschluß.
In dem vorderen Kontor war Herr Jordan die erste Person. Er war
der erfte Handlungsgehilfe des Hauses, hatte die Prokura und wurde von
dem Herrn zuweilen um seine Ansicht befragt. Er blieb für Anton, was
er ihm schon am ersten Tage gewesen war, ein treuer Ratgeber, ein Muster
von Thätigkeit, der gesunde Menschenverstand in Person.
Von den Berichterstattern des Kontors, welche unter Anführung des
Herrn Jordan Briefe schrieben und Bücher führten, war für Anton am
anziehendsten Herr Baumann, ein sehr guter Rechner. Er war untrüglich
in allen Reduktionen von Maß und Gewicht, warf die Preise der Waren
aus und besorgte die Kostenüberrechnung des Geschäfts. Er wußte mit
Bestimmtheit anzugeben, nach welchem Münzfuße die Mohrenfürsten an
der Goldküste rechneten, und wie hoch der Kurs eines preußischen Thalers
auf den Sandwichinseln stand.
Herr Baumann war Antons Stubennachbar und fühlte sich durch die
gute Ärt unseres Helden so angezogen, daß er ihm in kurzer Zeit seine
Neigung zuwandte und in den Abendstunden zuweilen seinen Besuch gönnte.
Auch außerhalb des Hauses hatte die Firma noch einige Würdenträger.
Da war Herr Birnbaum, der Zollgehilfe, welcher nur selten im Kontor
sichtbar war und nur des Sonntags am Tische des Herrn erschien, ein
pünktlicher Mann, der draußen auf dem Packhofe herrschte. Er hatte die
Zollprokura für die Geschäfte nach dem Auslande, das wichtige Recht, den
Ramen T. O. Schröter unter die Begleitscheine des Hauses zu setzen. Wenn
einer von den Herren der Handlung den Namen eines Beamten verdiente,
so war es dieser Herr.
Ferner war da der Lagerverwalter des Geschäfts, der die UÜberwachung
der verschiedenen Lagerräume in der Stadt hatte, die Versicherungen be⸗
sorgte und auf dem Markte die großen Einkäufe in Landeserzeugnissen machte.
Herr Balbus war durchaus kein feiner Mann, er war von Haus aus sehr
arm, und seine Schulbildung war mangelhaft, aber der Herr des Geschäfts
behandelte ihn mit großer Achtung. Anton erfuhr, daß er seine Mutter
und eine kranke Schwester durch seinen Gehalt erhielt.
Aber die größte Thätigkeit unter allen entwickelte Herr Pix, erster
Geschäftsführer des Provinzialgeschäfts. An der Thür des vorderen Kon—
tors begann seine Herrschaft und erstreckte sich durch das ganze Haus, bis
weit hinaus auf die Straße. Er war der Gott aller Kleinkrämer aus der
Provinz, die ihre laufenden Rechnungen hatten, galt bei ihnen für den