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3. Die Liebe höret nimmer auf.
Es ist kein Tal so wüst und leer,
Drin nicht ein Blümchen blühet,
Und keine Nacht so wolkenschwer,
Drin nicht ein Sternlein glühet.
Es ist kein Menschenherz so tiet
Versenget und versunken,
Daß nicht in seineèr Asche schliel'
Der ew'gen Liebe FPunken.
H. Soidol.
4. Vertrauen.
du hast gepflügt, du hast gebaut,
du ließest dir es werden schwer;
nichts fehlt nun deiner Sache mechr
Als nur ein herz, das Gott vertraut.
du mußtest still das deint tun,
das andre gib in jent Macht,
die — wahrend deine hande ruhn —
dein werk vollenclet über Nacht.
Georg Scheurlin.
5. Über ein Stünclein.
dulde, gedulde dich fein!
über ein Stündlein
jst deine Kammer voll Sonnt.
über den fürst, wo die ölocken hangen,
It schon lange der sschein gegangen,
sing in Türmers fenster ein.
wer am nãchsten dem Sturm der Glocken,
cinsam wohnt er, oft erschrocken;
doch am frühsten tröstet ihn Sonnenscheimm.
wer in tiefen 6assen gebaut,
hütt' an hũttlein lehnt sich traut;
ölocken haben ihn nie erschüttert,
wetterstrahl ihn nie umeittert,
Aber spãt sein Morgen graut.