Full text: Nürnberger Fortbildungsschullesebuch

16 D 
An Apfelbaum draußten 
Den schüttelt der Wind 
Aber d'richtigen Apfein 
Die fall'n nit so g'schwind! 
Ma schimpft über'n Schnee; 
Aber wvenn ma n uns nahm, 
Wieviel gang nit 2'Grund, 
Bis der Lanks) drüber kam'! 
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Drum brauchst a grob's Wetter, 
Dös macht oan erst fest; 
Und drum denk' iĩ allweil: 
Wie s is. is ds hesll 
Larl Stiolox. 
15. St. Peter mit dert Gtiß. 
(8. Okt. 1557). 
Als Christus noch auf Erden weilte 
Und Petrus stets auch mit ihm eilte, 
Aus einem Dorf er einst mit ihm ging. 
Beim Kreuzweg Petrus da anfing: 
„O Herre Gott und Meister mein, 
Mich wundert sehr die Güte dein, 
Weil du als Gott allmächtig bist 
Und läßt's doch gehn zu aller Frist 
In aller Welt gleich wie es geht, 
Wie Habakuk sagt, der Prophet 
Gewalt und Frevel geht vor Recht, 
Wer gottlos, übervorteilt schlecht 
Mit Schalkheit die Gerechten und Frommen; 
Auch könnt' kein Recht zu End' mehr kommen. 
Die Lehren gehen durcheinander sehr 
Gleichwie die Fische in dem Meer, 
Wo immer einer den andern verschlingt, 
Der Böse den Guten niederringt. 
Drum steht es übel an allen Enden, 
In obern und in niedern Ständen. 
Dem siehst du zu und schweigest still, 
Als kümmert' dich das Ding nicht viel, 
Als hätt'st du nichts zu sagen darzu; 
Doch könntest das Übel hindern du, 
Gebrauchtest du recht die Herrschaft dein. 
O sollt' ein Jahr ich Herrgott sein 
Und haben auch Gewalt wie du, 
Ich wollte anders schauen zu, 
—* 
9 Pruhling
	        
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