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V. Erzählungen aus dem Menschenleben. 
6. Lind damit schleudert' er auf ihn 
und traf die Stirne gar; 
da fiel der große Esel hur, 
so lang und dick er war. 
And David haut' in guter Ruh' 
ihm nun den Kopf noch ab dazu. 
7. Trau' nicht aus deinen Tressenhut, 
noch auf den Klunker dran l 
Ein großes Maul es auch nicht tut; 
das lern' vom langen Mann! 
And von dem kleinen lerne wohl, 
wie man mit Ehren fechten soll! 
128. Das fremde Kind. 
Von Franz Pocci. 
In einem Häuschen am Eingänge eines Waldes lebte ein armer 
Tagelöhner, der sich mit Holzhauen mühsam sein Brot verdiente. Er 
hatte ein Weib und zwei Kinder, ein Knäblein und Mägdlein; die 
waren gehorsam und fromm zu der Eltern Freude und halfen ihnen 
fleißig bei der Arbeit. Als die guten Leute nun eines Winterabends, 
da es draußen schneite und wehte, zusammensaßen und ein Stücklein 
Brot verzehrten, dafür Gott von ganzem Herzen dankten und der Vater 
noch aus den biblischen Geschichten vorlas, da pochte es leise ans 
Fenster, und ein feines Stimmchen rief draußen: „0, laßt mich in 
euer Haus! Ich bin ein armes Kind und habe nichts zu essen und 
kein Obdach und meine, schier vor Hunger und Frost umzukommen. 
0, laßt mich ein!“ Da sprangen die Kinder vom Tische auf, öffneten 
die Tür und sagten: „Komm herein, armes Kind! Wir haben selber 
nicht viel, aber doch immer mehr als du, und was wir haben, das 
wollen wir mit dir teilen.“ Das fremde Kind trat ein und wärmte 
sich die erstarrten Glieder am Ofen, und die Kinder gaben ihm zu 
essen, was sie hatten, und sagten: „Du wirst wohl müde sein. Komm, 
leg’ dich in unser Bettehen! Wir können auf der Bank schlafen.“ 
Da sagte das fremde Kind: „Dank’ es euch mein Vater im Himmel!“ 
Sie führten den kleinen Gast in ihr Kämmerlein, legten ihn zu Bett, 
deckten ihn zu und dachten: ,0, wie gut haben wir es doch! Wir 
haben unsere warme Stube und unser Bettchen, das arme Kind aber 
gar nichts als den Himmel zum Dach und die Erde zum Lager/ — 
Als nun die Eltern zur Ruhe gingen, legten sich die Kinder auf die