Full text: [[2] = Mittelstufe, [Schülerbd.]] ([[2] = Mittelstufe, [Schülerband]])

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33. Gott der Vater. 
Gott der Vater schaut vom Himmel, 
aller Wesen froh Gewimmel 
dringt zu seinem Ohr hinauf. 
Vögel singen in den Wäldern, 
Herden blbken auf den Feldern, 
Menschen gehn den Tageslauf. 
Und er gießet seinen Segen, 
Sonnenschein und Tau und Regen, 
nieder auf die weite Welt; 
lockt die Lämmer auf die Weide, 
speist die Vögel auf der Heide, 
ränkt die Blumen in dem Feld. 
Doch der Vater hat vor allen 
an dem Menschen Wohlgefallen, 
heißt ihn liebevoll sein Kind; 
ist sein Führer und sein Hüter, 
alle Erd- und Himmelsgüter 
froh genießen soll sein Kind. 
Friedrich Güll. 
34. Maiglöckchen und die Blümlein. 
Maiglöckchen läutet in dem Thal, 
das klingt so hell und fein: 
So kommt zum Reigen allzumal, 
ihr lieben Blümelein. 
Die Blümchen blau und gelb und 
weiß, 
die kommen all herbei, 
Vergißmeinnicht und Chrenpreis, 
Zeitlos und Akelei. 
Maiglöckchen spielt zum Tanz im 
Nu 
und alle tanzen dann, 
der Mond sieht ihnen freundlich zu, 
hat seine Freude dran. 
Den Junker Reif verdroß das sehr. 
Er kommt ins Thal hinein! 
Maiglöckchen spielt zum Tanz nicht 
mehr. 
Fort sind die Blümelein. 
Doch kaum der Reif das Thal 
verläßt, 
da rufet wiederum 
Maiglöckchen zu dem Frühlingsfest 
und läutet bim, bam, bum. 
Nun hält's auch mich nicht mehr 
zu Haus, 
Maiglöckchen ruft auch mich; 
die Blümchen gehn zum Tanz hinaus, 
zum Tanze geh' auch ich. 
H. Hoffmann v. ZFallersleben. 
35. Mailied eines Mädchens. 
Seht den Himmel, wie heiter! 
Laub und Blumen und Kräuter 
schmücken Felder und Hain; 
Balsam atmen die Weste, — 
und im schattigen Neste 
girren brütende Vögelein. 
Über grünliche Kiesel 
rollt der Quelle Geriesel 
purpurblickenden Schaum, 
und die Nachtigall flötet, 
und vom Abend gerötet, 
wiegt sich spiegelnd der Blütenbaum. 
Alles tanzet vor Freude: 
dort das Reh in der Heide, 
hier das Lämmchen im Thal, 
Vögel hier im Gebüsche, 
dorl im Teiche die Fische, 
tausend Mücken im Sonnenstrahl! 
Kommt, Gespielen, und springet, 
wie die Nachtigall singet; 
denn sie singet zum Tanz! 
O geschwinder, geschwinder! 
Rundherum wie die Kinder: 
Ringel Ringelein Rosenkranz! 
Ibhann BSeinrich Voß.
	        
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