Full text: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

18 
Aus der Geschichte des Altertums. 
Im Jahre 66 n. Chr. brach der große Aufstand der Juden aus, 
der mit der Eroberung und Zerstörung von Jerusalem durch Titus 
im Jahre 70 endete. 
Gegen die Armenier und die Parther sind mehrmals schwere Kriege 
geführt worden. Trajan eroberte Ktesiphon am Tigris, er gelangte 
bis zum Persischen Meerbusen, aber seine Eroberungen waren nicht von 
Dauer. 
Erst unter Mark Aurel ist dann ein Teil Mesopotamiens zur 
Provinz gemacht worden. 
Innere Zustände im Römischen Reiche. 
§ 10. Aus der Sittengeschichte. Durch das Römische Reich wurden 
alle Völker der Mittelmeerländer miteinander in Verbindung ge- 
bracht und gewannen ein gemeinsames Interesse an der Erhaltung des 
bestehenden Znstandes. Im Westen nötigte die kaiserliche Verwaltung 
die Provinzialen dazu, die lateinische Sprache zu lernen, da sie ihren 
Gebrauch im Zivil- und im Militärdienst forderte; auch wurde die An- 
nähme römischer Tracht und Sitte begünstigt. Sehr allmählich errang 
sich dann die Sprache in den verschiedenen Ländern die Herrschaft, am 
frühesten in Spanien und Afrika, im 4. Jahrhundert in Britannien, 
im 5. in Gallien. , 
Im Osten dagegen behauptete sich das Griechische, das ttt der 
hellenistischen Zeit dort Wurzel gefaßt hatte; doch verschwanden die 
semitischen Sprachen sowie viele kleine Dialekte nicht aus dem Verkehr. 
Die Gegensätze der Nationalitäten wurden zwar abgeschliffen, 
doch hörten sie nicht aus. Der Römer legte seinen Stolz als Bezwinger 
des Erdkreises nicht ab, der Grieche verspottete den schwerfälligen Pomp 
und die Rücksichtslosigkeit seines Besiegers, er freute sich, daß Rhobus 
und Athen bie Sitze ber feinen Bilbung blieben imb bte gute'Gesellschaft 
über bie ganze „Ökumene" hin das Hellenische bevorzugte. Phönizier 
und Syrer gingen als Kaufleute durch die Welt und setzten auch an ber 
Mosel ihren Göttern Denkmäler mit Inschriften in heimischer Sprache. 
Lernenb imb empfangenb stanben bie Barbaren, bie im Reiche 
wohnten, ben Kulturvölkern gegenüber; ba aber bie tapferen Nationen, 
die Jllyrier und Thrazier, die linksrheinischen Germanen und bte 
Gallier sowie bie Spanier, immer ausschließlicher bie Mannschaften 
für bie Legionen stellten, stieg mit ben Diensten, bie sie leisteten, auch 
ihre Bebeutung in bem Gemeinwesen. ^ r 3 
In Rom selbst schritt ber Verfall bes altrömischen Wesens- 
fort. Deuten auch bie Häuser in Pompeji unb ihre Ausstattung auf 
eine gehobene Lebenseinrichtung bes Mittelstands, so erhält boch bie 
römische Gesellschaft burch ben grellen Gegensatz zwischen ber Lebens-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.