Full text: Unterstufe: Zweiter Kursus (Teil 2, [Schülerband])

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Haar aber schwarz und kraus wie starke Wolle. In ihrer Geistes¬ 
bildung stehen diese Neger grösstenteils noch sehr tief. Ihre 
Religion ist ein Gewebe des sinnlosesten Aberglaubens. Sie 
leben meistenteils nur in Hütten und Höhlen, und von Künsten 
und Geschicklichkeiten wissen sie nur wenig. Aber dennoch sind 
sie glücklich und zufrieden in ihren Thälern, an ihren Flüssen, 
wenn sie nur nicht gestört werden. Sie brauchen wenig, und was 
sie brauchen, giebt ihnen die Natur und lässt sie keine Not 
leiden. Da zimmern sie sich Kähne aus starken Baumstämmen, 
befahren damit ihre Flüsse, holen sich Fische zu ihrer Nahrung 
und Korallen, Perlen und Muscheln zum Putze für ihre Frauen 
und zum Tausche im Handel anstatt des Geldes. Oder sie gehen 
mit Pfeil und Bogen auf die Jagd, erlegen ein Wild für den 
Hausbedarf, und daheim sitzt indessen das Weib, besorgt das 
Haus und verfertigt Kleider und Putz für die Familie. 
Aber die Völker, welche vernünftiger und gebildeter heissen 
wollen als sie, sind unzufriedener als sie und sind in ihrer Hab- 
und Gewinnsucht selbst so weit gegangen, dass sie auch das stille 
Glück dieser armen, schwarzen Menschen nicht unangetastet ge¬ 
lassen haben. Sie haben Schiffe ausgerüstet, sind nach den 
Küsten hingesegelt, wo die Neger wohnen, und haben dort die 
Unglücklichen eingefangen. Gefesselt haben sie dieselben dann 
in alle Länder der Erde und besonders nach Amerika gebracht 
und sie dort wie Zugtiere verkauft, damit sie ihren neuen Herrn 
die Felder bestellen und durch ihren sauren Schweifs den Reich¬ 
tum der begüterten Leute noch vermehren sollen. Ihr Los ist 
traurig. Oft Hunderte von Meilen getrennt von ihrer lieben 
Heimat müssen sie ohne Rast unter der Peitsche ihr Tagewerk 
verrichten, und ihr Lohn ist schlechte, magere Kost, und ihre 
Ruhestätte nach den Beschwerden des Tages ein wenig Stroh in 
schlechter Hütte. Bormanns Stilübungen. 
121. Hans int Glück. 
Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu 
ihm: „Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gern wieder heim zu 
meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn!" Der Herr antwortete: „Du hast 
mir treu und ehrlich gedient; wie der Dienst, so soll derLohn sein," und gab 
ihm ein Stück Gold, das so groß als Hansens Kopf war. Hans zog sein 
Tüchelchen heraus, wickelte den Klumpen hinein, setzte ihn auf die Schulter 
und machte sich auf den Weg nach Haus. Wie er so dahinging und
	        
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