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in seiner Vaterstadt und in Berlin
Philologie und war als Lehrer und
Journalist tätig. Seit 1848 wirkte er
bis zu seinem am 5. Januar 1891 in
Berlin erfolgten Tode in der Redaktion
des politischen Witzblatts: „Kladdera¬
datsch".
122. Der Himmel.
Ludwig.
96. Das Schneeglöckchen.
Lüben, August, ist geboren am
28. Januar 1804 in Golzow in der Neu¬
mark und starb als Seminardirektor in
Bremen am 27. Oktober 1872. Seine
Jugendschriften bewegen sich vornehm¬
lich auf naturwissenschaftlichem Gebiet.
116. Der Fuchs.
Luther, Martin, wurde am 10. No¬
vember 1483 zu Eisleben als Sohn
eines Bergmanns aus altem Bauern¬
geschlecht geboren. Seine Ausbildung
erhielt er erst in der Schule zu Mans¬
feld, wohin seine Eltern schon 1484
übergesiedelt waren, dann nach ein¬
jährigem Schulbesuch zu Magdeburg
(Kurrendsingen) seit 1498 zu Eisenach
(Ursula Cotta).
1601 bezog er die Universität Erfurt
zum Studium der Rechte, wandte sich
aber zuerst humanistischen und philo¬
sophischen Studien zu. Das Jahr seiner
Ernennung zum Magister (1506) be¬
deutete für ihn ein Jahr so schwerer
innerer Erschütterungen (Bibelstudium,
Tod eines Freundes, gefährliche Krank¬
heit), daß er trotz des väterlichen Ein¬
spruchs am 17. Juli in das Augustiner¬
kloster zu Erfurt eintrat. Der hochbe¬
gabte, unermüdlich arbeitende, tief ehr¬
liche, gewissenszarte Mann stieg im
Orden schnell zu hohen Ehren (1507
Priesterweihe, 1508 Professor der Philo¬
sophie zn Wittenberg, 1509 Baccalaureus
der Theologie, 1511 Beauftragter des
Ordens zu Rom, 1512 Doktor der
Theologie, 1516 Vertreter des General¬
vikars des Ordens und Prediger an
der Schloßkirche zu Wittenberg).
Schon hatte er sich durch gelehrte
wie durch volkstümliche Schriften einen
weitklingenden Namen gemacht, als
der Ablaßhandel Tetzels ihn zum Ein¬
schreiten zwang: am 31. Oktober 1517
schlug er 95 Sätze über den Ablaß an
die Schloßkirche zu Wittenberg an. Der
Versuch, ihn zum Widerruf zu bringen
(Cajetan zn Augsburg 1518) scheiterte
ebenso wie der Versuch, ihn aus der
Schrift zu widerlegen (Dr. Eck zu
Leipzig 1519). Luther rang sich vielmehr
iin Verlauf des Streits zu immer selbst¬
ständigerer Stellung gegen die päpstliche
Kirche durch, veröffentlichte 1520 seine
Schriften: An den christlichen Adel
deutscher Nation, Von der babylonischen
Gefangenschaft der Kirche, Von der
Freiheit eines Christenmenschen, und
verbrannte am 10. Dezember 1520 die
gegen ihn erlassene Bannbulle des
Papstes.
Da ein Ausgleich auf dem Reichstag
zu Worms (1521) nicht erreicht wurde
uud Kaiser Karl V. ihn in die Reichs¬
acht erklärte, entführte sein Kurfürst
Friedrich der Weise ihn zu seiner eignen
Sicherheit auf die Wartburg, wo er
das Neue Testament übersetzte (1522);
doch verließ er seine Schutzstätte bald
wieder, um den Bilderstürmern in
Wittenberg entgegenzutreten.
Am 9. Oktober 1524 legte er die
Mönchskutte ab, begründete durch seine
Vermählung mit Katharina von Bora
(13. Juni 1525) die Segensstätte des
evangelischen Pfarrhauses und sorgte
besonnen für die Neubegründung einer
geordneten Kirche (1523 Umgestaltung
der Liturgie, 1524 acht deutsche Kirchen¬
lieder, 1527 — 1529 Kirchenordnung,
1529 Katechismus, 1534 Altes Testamcut,
1645 89 deutsche Kirchenlieder), sich von
grundstürzendeir Neuerungen (Bauern¬
aufstand 1525) wie nachgiebiger Weich-