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Fuß in die Falle, so beißt er sich wohl den Schenkel ab
und läuft auf drei Beinen davon. Nach August Liiben u. a<
117. Klage des Baien.
3ch armer, verfolgter Hase, was soll ich noch anfangen? Wohin
mich flüchten? Allenthalben droht mir der Tod! Nicht bloß
der Jäger und sein Hund stellen mir nach; Raubvögel aus der
Luft stürzen auf mich herab, Füchse aus den Höhlen schleichen mir
nach, selbst Katzen und Raben wagen sich an meine Jungen, und
nichts gewährt mir Schutz vor allen diesen Verfolgern. Ich kann
nicht auf Bäume klettern wie das Eichhorn, nicht in Höhlen schlüpfen
wie meine Gebrüder, die Kaninchen. Ich habe wohl Zähne zum
Nagen, und mancher Baum kann von ihrer Schärfe reden, aber
zum Beißen, zur Verteidigung fehlt mir der Mut.
Höre ich ein Geräusch, sogleich muß ich meine lange Ohren
in die Höhe recken und horchen, wer kömmt, und kann ich mich
nicht in eine Hecke oder Furche ducken, so laufe ich lieber, so weit
mich meine Beine tragen. Es ist wahr, im Laufe holt mich so
leicht keiner ein, es müßte grade ein Windspiel sein; auch an
Kreuz- und Quersprüngen lasse ich es nicht fehlen, um meine
Feinde irre zu führen; aber was hilft es mir? Ehe ein Jahr
vergeht, bin ich doch ein Kind des Todes.
Der Jäger paßt mir auf, wenn ich des Abends aus dem
Walde komme und meinen Hunger an dem fetten Grase stillen
will. Da sitzt er in der Dämmerung hinter einer Mauer oder
einer Hecke, und ehe ich's mich versehe, knallt sein Gewehr, und
ich habe das tödliche Schrot im Leibe. Habe ich noch Leben ge¬
nug, um dem Walde zuzuflieheu, flugs kommt auch noch der Hühner¬
hund, packt mich unbarmherzig und trägt mich seinem grausamen
Herrn zu; quieke ich dann in der Todesangst vielleicht ein wenig,
so nimmt er mich nur noch fester zwischen die Zähne.
Im Winter verfolgen sie meine Spuren im Schnee oder füllen
beit Wald und das Feld mit häßlichen Treibern, die klappern
und schreien, bis wir armen Hasen unsern Zufluchtsort verlassen
und vor die geladnen Gewehre der Jäger laufen.
Und wäre unser Tod noch ehrenvoll, und würden wir ehr¬
lich begraben wie ein Hund oder ein Pferd! Allein unser Los
ist, in die Küche zu wandern. Da streift uns die blutige Hand
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