Full text: [Teil 3 = 4. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 3 = 4. Schuljahr, [Schülerband])

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Fuß in die Falle, so beißt er sich wohl den Schenkel ab 
und läuft auf drei Beinen davon. Nach August Liiben u. a< 
117. Klage des Baien. 
3ch armer, verfolgter Hase, was soll ich noch anfangen? Wohin 
mich flüchten? Allenthalben droht mir der Tod! Nicht bloß 
der Jäger und sein Hund stellen mir nach; Raubvögel aus der 
Luft stürzen auf mich herab, Füchse aus den Höhlen schleichen mir 
nach, selbst Katzen und Raben wagen sich an meine Jungen, und 
nichts gewährt mir Schutz vor allen diesen Verfolgern. Ich kann 
nicht auf Bäume klettern wie das Eichhorn, nicht in Höhlen schlüpfen 
wie meine Gebrüder, die Kaninchen. Ich habe wohl Zähne zum 
Nagen, und mancher Baum kann von ihrer Schärfe reden, aber 
zum Beißen, zur Verteidigung fehlt mir der Mut. 
Höre ich ein Geräusch, sogleich muß ich meine lange Ohren 
in die Höhe recken und horchen, wer kömmt, und kann ich mich 
nicht in eine Hecke oder Furche ducken, so laufe ich lieber, so weit 
mich meine Beine tragen. Es ist wahr, im Laufe holt mich so 
leicht keiner ein, es müßte grade ein Windspiel sein; auch an 
Kreuz- und Quersprüngen lasse ich es nicht fehlen, um meine 
Feinde irre zu führen; aber was hilft es mir? Ehe ein Jahr 
vergeht, bin ich doch ein Kind des Todes. 
Der Jäger paßt mir auf, wenn ich des Abends aus dem 
Walde komme und meinen Hunger an dem fetten Grase stillen 
will. Da sitzt er in der Dämmerung hinter einer Mauer oder 
einer Hecke, und ehe ich's mich versehe, knallt sein Gewehr, und 
ich habe das tödliche Schrot im Leibe. Habe ich noch Leben ge¬ 
nug, um dem Walde zuzuflieheu, flugs kommt auch noch der Hühner¬ 
hund, packt mich unbarmherzig und trägt mich seinem grausamen 
Herrn zu; quieke ich dann in der Todesangst vielleicht ein wenig, 
so nimmt er mich nur noch fester zwischen die Zähne. 
Im Winter verfolgen sie meine Spuren im Schnee oder füllen 
beit Wald und das Feld mit häßlichen Treibern, die klappern 
und schreien, bis wir armen Hasen unsern Zufluchtsort verlassen 
und vor die geladnen Gewehre der Jäger laufen. 
Und wäre unser Tod noch ehrenvoll, und würden wir ehr¬ 
lich begraben wie ein Hund oder ein Pferd! Allein unser Los 
ist, in die Küche zu wandern. Da streift uns die blutige Hand 
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