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136. Die Bedeutung der Luft für den Menschen.
uweniger notuvendig als das lügliche Brot. Vrots alledem wird der ho
Vert derselben vielfach verhannt. Weil sie unsichtbar ist und nicits sostet;
haben wir ein Bevvugsctein von ihrer Onentbehrlichkeit umnd Schũtsen iè
erst gann, wenn Sie uns au fehlen beginnt oder durch Verunreinigung un
genieschar geuworden ist. Der fiür die Atmung wesentlichste Bestandteil der
Luxrt ist der Sauerstoxr, welcher dem Volumen nach ungeführ ein Hiinftel
der Atmocphäre ausmacht, indem 100 Liter Ladft etwa 21 Liter Sauerstoß
entkalten. Die unermesgliche Bedeutung, welche der Sauerstoff im Haushalte
Natur hat, berut auf Seiner grosgen Fũnhigheil, gich mit andenen RKorpern
derbinden und dieselben au verundern Qierdurch vernrsacht er nicht nur
das Brennen des heuers im Ofen und der leuchtenden Flamme der RKeraen
und Lampen, vondern er bewirkit auch das Rosten des Eisens, begiinstigt
das Faulen des Holses, das Veriwesen der Leichen und äugs;αrt uuαον âm
lebenden menscllichen Rorper seine Virhungen.
Gleichiie orme ihn die Zersetaung des Brennmaterials im Ofen, also
ie Bildung von Feuer und Wärme, nicht ausstandekommt, so bediinfen
auch die Gewebe des RovperÜs einer, um das mit den Ernũhrungssũften
Anen austrõmende Material in geeigneter Weise au aerlegen und hierdurcst
die Lebensäuyerungen des Organismus — Wärmebildumng und Arbeits-
leistung — a2u ermöglichen. Onhne die nötige Sauerstoffeufulir kann das
Leben nicht fortdauern; es erlischt uwie das heuer im Ofen, wenn iliut
der Luftautritt abgesclsnitten wird.
Die Luft ist atembar, so lange Sie nicht weniger als I4 Mogent Sauer
ctor enthält; nimmt dagegen die Menge dieses Gases noch uveiter ab, 50
heten Atembeschuverden und chlieflich Erctichung ein. In der freien Luft
kommt eine so lorα Vernerung des Sauerstosf niemals vor,; iut
Geægenteil, seine Menge Schivanset im grosgen nnd gansen innerhalb äusger3
geringer Grensen.
Eine besondere Porm des Sauerstosfs ist in der atmogphũrischen Laufl
als Ogon vorhαον. Dieger ebenfalls gaggormige Rorper geichnet Sich
dadurch aus, das er noch melir als gewwoölhnlicher Sauersstoff die Eigen-
gcAaaft besitet, Sich mit anderen Korpern au vereinigen und dieselben 2u ge—
legen. Fiir die Erhaltung des menschlichen Lebens scheint das Oson nicit
unentbelirlich gu Sein; es miisglen Sich sonst an Menschen, die sich voruviegend
m Zimmer aufhalten, regelmäscig bedenhliche Gesundheifsstörungen be
obackten lasen; denn in der Luft bervolinter Räume ist niemals Oson vor
handen. Dennoch ist gas Oson nicht olhme Iygienische hedeutung, weil es
in hohem Grade die Eigenschaft besitat, organische Stoße in der Latft au
zerhrn und hierdurch die Atmoscphare von Subsstansen au befreien, welche
unter Vmstüũnden Selir gesundheitsgefulirlich gein sRönnen. Es ist als ein
Reinigungsmittel der Atmocphäre im grosgen aut betrachten.
Die Menge des Osons in der Atmogphare ist bedeutenden Schuvankungen
unterrworfen; voraugauveise huuft es Sich an aur Zeit von Gevwittern; der
ausfallend wohlthtige Einflss, welchen Gevitter auf die Reinheit der