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nieden die Flur,
droben der blaue Azur
glänzet im Frühlingsgeschmeide.
2. Pfingsten ist kommen, so komm auch, der alles belebet,
Odem des Höchsten, der einst auf den Wassern geschwebet,
der mit Gebraus
vormals zu Salem durchs Haus
und durch die Herzen gebebet!
3. Komm auf die Fluxen, durchrausche des Waldes Geäste,
jegliches Blatt mach' zur preisenden Zunge beim Feste,
jeglicher Halm
stimm' in den fröhlichen Psalm,
leise durchsäuselt vom Weste!
4. Sammle im Feld und im Wald die beschwingte Gemeine,
daß sie die Stimmen zum Preise des Schöpfers vereine;
Lerche bei Tag,
abends der Nachtigall Schlag
juble, wie trunken vom Weine!
5. Komm in die Kirchen, schon klingen die Glocken in Chören,
mächtig ertönt's durch der Orgel gewaltige Röhren,
nahe wie fern
soll man die Thaten des Herrn
festlich verkündigen hören.
6. Rühre den Lehrern die Zungen, gewaltig zu zeugen,
rühre den Hörern die Herzen, vor Gott sich zu beugen,
wie auf der Flur,
drüber der Morgenwind fuhr,
nickende Halme sich neigen!
7. Komm in die Häuser, durchlüfte, was dumpfig und düster,
sammle am friedlichen Tisch die entzweiten Geschwister,
linde und leis
geh durch den häuslichen Kreis,
sanft, wie mit Engelsgeflüster!
8. Mahne die Greise, wie treulich der Herr sie getragen,
sage den Gatten von bräutlichen, seligen Tagen;
heilige Lust,
laß in der Jünglinge Brust
mächtige Fittiche schlagen!
9. Komm in die Kammer des bleichen, verlassenen Kranken,
säusl' ihm durchs Fenster, das blühende Reben umranken,
sprich ihm ins Herz,
himmlischer Tröster im
göttliche Friedensgedanken!