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Eintritt ins Leben der Arbeit. 
2. Ein Gelũbde fürs Ceben. 
„Ich will dem Glauben der Christen, für den ich mich jetzt bekenne, 
immer treu bleiben, ihn jederzeit in Ehren halten und mein Herz immer mehr 
für ihn zu erwärmen suchen. 
Bei allem Guten, welches mir zuteil wird, will ich dankbar auf Gott 
blicken, und bei allen Übeln, die mich treffen, will ich mich Gott unterwerfen, 
fest überzeugt, daß er überall mein Vestes beabsichtigt. 
Auf Gott will ich unerschütterlich vertrauen, ihm alles anheimstellen und 
mir im Glauben an seine Vorsehung einen getrosten Mut zu erhalten suchen. 
Meines Gottes will ich überall gedenken, an ihn will ich mich in allen An— 
gelegenheiten wenden, und es soll mir eine süße Pflicht sein, im Gebete mit 
ihm meine Seele zu vereinigen. Ich weiß, daß ich ohne ihn nichts bin und 
nichts vermag. 
Ich will ein aufrichtiges und herzliches Wohlwollen gegen alle Menschen, 
auch gegen die Geringsten — denn sie sind alle meine Brüder und Schwestern — 
bei mir erhalten und beleben. 
Den Pflichten des Dienstes will ich mit großer Pünktlichkeit nachkommen 
und meine Untergebenen zwar mit Ernst zu ihrer Schuldigkeit anhalten, aber 
ihnen auch mit freundlicher Güte begegnen. Ich will unablässig an der 
Besserung meines Herzens und Lebens arbeiten. 
Verderbte Menschen und Schmeichler will ich entschlossen von mir weisen. 
Die Besten, die Geradesten, die Aufrichtigsten sollen mir die Liebsten sein. 
Die will ich für meine wahren Freunde halten, die mir die Wahrheit sagen, 
wo sie mir mißfallen könnte.“ Aus dem Konfirmationsgelübde Kaiser Wilhelms J. 
3. Gebet. 
Herr, den ich tief im Herzen trage, sei du mit mir! 
Du Gnadenhort in Glück und Plage, sei du mit mir! 
Im Brand des Sommers, der dem Mann die Wange bräunt, 
wie in der Jugend Rosenhage, sei du mit mir! 
Behüte mich am Born der Freude vor Übermut, 
und wenn ich an mir selbst verzage, sei du mit mir! 
Gib deinen Geist zu meinem Ciede, daß rein es sei, 
und daß kein Wort mich einst verklage, sei du mit mir! 
Dein Segen ist wie Tau den Reben; nichts kann ich selbst; 
doch daß ich kühn das Höchste wage, sei du mit mir! 
O du mein Trost, du meine Stärke, mein Sonnenlicht, 
bis an das Ende meiner Tage sei du mit mir! E. Geibel. 
4. Gut sein ilt alles. 
Wir standen im fünfzehnten Jahre. Wir waren reif, unter die Zahl der 
erwachsenen Menschen und Christen aufgenommen zu werden. Und so knieten 
wir denn auch am Palmsonntag 1790 nebeneinander vor dem Alar zur Er— 
neuerung unseres Taufgelübdes und zum ersten Genusse des heiligen Kelchs. 
Erste Abendmahlsgenossen! Ein Bekenntnis für zwei aus einem Munde;
	        
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