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19. Entstehung des Faustrechts tn Deutschland. 
(Seit Ludwig dem Deutschen.) 
Die Normänner waren nicht die einzigen Feinde Deutsch« 
lands. An den östlichen Grenzen lauerten auch eine Menge 
slavischer Völker, als Obotriten, Sorben, Böhmen, 
Mähren, und benutzten seit Karl dem Großen, aber 
noch mehr unter seinem schwachen Sohne Ludwig dem 
Frommen, jede günstige Gelegenheit zu Einfällen in Deutsch¬ 
land, wo sie denn nach Herzenslust raubten, plünderten 
und mordeten. Ludwig der Deutsche war fast wäh¬ 
rend seiner ganzen Negierung bald mit diesen gefährlichen 
Feinden, bald mit den Normännern beschäftigt, und hatte 
oft harte Kämpfe mit ihnen zu kämpfen. Um ihnen Ein¬ 
halt zu thun, setzte er Markgrafen (Grenzenbewacher) an 
die Grenzen des Reichs, und erlaubte seinen größern Vasal¬ 
len, deren Besitzungen am meisten den Angriffen und Räu¬ 
bereien dieser Horden ausgesetzt waren, Burgen anzule¬ 
gen. Dies war der Ursprung der unzähligen Burgen, die 
in der Folge fast auf allen Bergen Deutschlands starrten. 
Bald wurden diese Bergschlösser auf eine höchst trau¬ 
rige Art gemißbraucht. Ihre Besitzer hielten sich hinter ih¬ 
ren starken Mauern für unüberwindlich, und da sie sehr oft 
mit feindlichen Nachbarn zu kämpfen hatten, singen sie an, 
sich als kriegführende Mächte anzusehen, und ihre Streitkräfte 
auch gegen einander selbst geltend zu machen. Wurde ein 
deutscher Burgbrsitzer von dem andern beleidigt, so suchte 
er nicht mehr Hülfe bei dem Könige oder bei den schlecht¬ 
bestellten Gerichten, sondern war kurz entschlossen, sich selbst 
Recht zu verschaffen. Zur Sicherheit gegen die Mächtigen 
legten nun auch die Mindermächtigen Burgen an, und um¬ 
gaben sich mit so vielen Krkegsgehülfen, als sie zusammen¬ 
bringen konnten. Diese Gehülfen hießen Burgmänner.
	        
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