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Kolonnen den Vormarsch eingestellt, versammelten sich unter Anwesenheit der
beiden Monarchen sämtliche Corpsbefehlshaber bei Schwarzenberg zu einer
Beratung, worauf dieser eine Angriffsdisposition gab. Indes erfolgte das
hierzu bestimmte Signal erst nachmittags 3 Uhr, als schon ein Teil der feind—
lichen Armee zurückgegangen war. Der Kronprinz von Württemberg suchte durch
das Feuer einer großen Anzahl Geschütze den beschwerlichen Durchzug durch die
Straßen von Arcis und den Aube-Uebergang möglichst zu belästigen. Um
6 Uhr abends hatte Napoleon das linke Ufer gänzlich geräumt. Mit Erstaunen
war schon längere Zeit vorher wahrgenommen worden, daß Napoleon die Richtung
auf Chãlons und Vitry einschlug. Infolge dieses ganz unerwarteten Rückzuges,
wodurch die eigene Verbindungslinie bedroht war, herrschte vom 22. bis 24. März
einige Unsicherheit in den Anordnungen des großen Hauptquartiers, obwohl
die verbündete Armee im allgemeinen Napoleon gegen Vitry nachzog. An dem
letztgenannten Tage aber entstand jener denkwürdige Entschluß, Napoleon nur
ein Reitercorps unter General Winzingerode (von der Armee des Feldmarschalls
Blücher) mit einigen Bataillonen und genügender Anzahl leichten Geschützes
folgen zu lassen und in Vereinigung mit Blücher gegen Paris vorzurücken,
womit der Feldzug in wenig Tagen entschieden war.
A. Arcis ssur Aube.
Aus Ernst Anton Quitzmanns „Volksliedern*“. (Gekürzt.)
Als alles war gesunken vor Napoleons Zwinggewalt,
da wurde der Kaiser trunken von Hoffart alsobald.
Er ward vom Dünkel durchdrungen, als thät's die eigne Kraft,
weil ihn der Herr geschwungen so hoch als Geisselschaft.
Da quoll aus Moskaus Brande der Völkerfreiheit Licht,
und hielt im deutschen Lande ob ihm ein streng Gericht.
Es kamen die Rachegeister verböhnter Menschenwürch,
die wurden seiner Meister und haben dieé Glut geschürt.
O hohe Wonnetage voll heil'ger Begeisterung!
Da tönte über die Klage der Freiheit Adlerschwung.
Da gab's doch noch ein Sterben fürs liebste Heiligtum,
und freudig drum zu werben war deutscher Jugend Ruhm.
Wie strömten aus allen Landen dieé deutschen Männer herzu,
zu brechen Knechtschafts-Banden — sie hatten nicht Rast und Rub.
Das war ein mächtig Streiten mit welscher Tyrannei,
und wie zu allen Zeiten, wir Bayern waren dabei.
Was rann aus jungen Herzen für freudig Heldenblut,
nicht Qual, nicht Todesschmerzen bezwangen ihren Mut:
so war, den Vätern nacheifernd, der Söhne Tapferkeit —
da ward mit Gottes Segen das Vaterland befreit.
Dann ging's in fröhlichem Jagen zum Rhein und über'n Rhein,
des Krieges Flammen schlagen ins Franzenland hinein.
Napoleon wollt' aufgeben viel lieber Kron und Reich,
viel lieber selbst das Leben, als opfern im Vergleich.
Drum warf er sich verwegen mit seiner ganzen Macht
dem Bundesheer entgegen und suchte selbst die Schlacht.
Er dachte zu durchdringen die deutschen Kriegerreihn,
damit's ihm möcht' gelingen, Getrennter Meister zu sein.