Bis er bittelt und bettelt
Und endlich ganz
Demütiglich wedelt
Mit seinem Schwanz.
Da springt das Kätzlein herunter
Auf den Stein
Und sagt: „Jetzunder
Lass' ich es sein!"
Hat auch weiter keinen Trutz
Und macht sich wieder zurecht den Putz.
Das Kätzlein schnurrt und surrt;
Der Bullenbeitz murrt und knurrt,
Und denkt in seinem Sinn:
„Da geh' ich nimmer hin.
Das Kätzlein' hat scharfe drallen.
Die haben mir nicht gefallen.
Nun will ich es nimmer anbellen,
Dann wird es auch nimmer krallen."
Jetzt kommt der Metzger heraus
Und lacht ihn brav aus,
Legt ihm einen Strick
Um sein Genick
Und jagt ihn ins bretterne Haus. —
So geht die Geschichte aus.
23. Das Kätzchen und die Stricknadeln.
Ludwig Bechstein.
Es war einmal eine arme Frau, die in den Wald ging, um
Holz zu lesen. Als sie mit ihrer Bürde auf dem Rückwege war,
sah sie ein krankes Kätzchen hinter einem Zaun liegen, das kläg¬
lich schrie^ Die arme Frau nahm es mitleidig in ihre Schürze und
trug es nach Hause. Auf dem Wege kamen ihre beiden Kinder
ihr entgegen, und wie sie sahen, daß die Mutter etwas trug, fragten
sie: „Mutter, was trägst du?“ und wollten gleich das Kätzchen habend
aber die mitleidige Frau gab den Kindern das Kätzchen nicht, aus
Sorge, sie möchten es quälen, sondern sie legte es zu Hause auf
alte, weiche Kleider und gab ihm Milch zu trinken. Als das Kätzchen