168 35S855858
sie endlich: „Da habe ich dir eine Schüssel Linsen in die Asche ge-
schüttet, wenn du die Linsen in zwei Stunden wieder ausgelesen
hast, so sollst du mitgehen.“ Das Mädchen ging durch die Hintertür
nach dem Garten und rief: „Ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubehen,
all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt, und helft mir lesen:
Die guten ins Töpfchen,
Die schlechten ins Kröpfchen!“
Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein und
danach die Turteltãaubehen, und endlich schwirrten und schwärmten
alle Vöglein unter dem Himmel herein und ließen sich um die
Asche nieder. Und die Tãäubchen nickten mit den Köpfchen und
fingen an pik, pik, pik, pik, und da fingen die übrigen auch an pik,
pik, pik, piß und lasen alle guten Körnlein in die Schüssel. Kaum
war eine Stunde herum, so waren sie schon fertig und flogen alle
wieder hinaus. Da brachte das Mädchen die Schüssel der Stief-
mu?t, freute sich und glaubte, es dürfte nun mit auf die Hochzeit
gehen. Aber sie sprach: „Nein, Aschenputtel, du hast keine Kleider
und kannst nicht tanzen; du wirst nur ausgelacht.“ Als es nun
weinte, sprach sie: „Wenn du mir zwei Schüsseln voll Linsen in
einer Stunde aus der Asche rein lesen kannst, so sollst du mit-
gehen,“ und dachte: „Das kann es ja nimmermehr.“ Als sie die
zwei Schüsseln Linsen in die Assche geschũttet hatte, ging das Mãd-
chen durch die Hintertür nach dem Garten und rief: „Ihr zahmen
Tãubchen, ihr Turteltãaubchen, all ihr Vöõglein unter dem Himmel,
kommt, und helft mir lesen;:
Die guten ins Töpfchen,
Die schlechten ins Kröpfchen!“
Da kamen zum Kküchenfenster zwei weibe Täubchen herein und
danach die Turteltãubehen, und endlich schwirrten und schwärmten
alle Võgel unter dem Himmel herein und lieben sich um die Asche
nieder. Und die Tãubchen nickten mit ihren Köpfechen und fingen
an pik, pik, pik, pik, und da fingen die übrigen auch an pik, pik,
pik, piß und lasen alle guten Körner in die Schüsseln. Und ehe
eine halbe Stunde herum war, waren sie schon fertig und flogen
alle wieder hinaus. Da trug das Mãdchen die Schũüsseln zu der Stief-
mutter, freute sich und glaubte, nun dürfte es mit auf die Hochzeit
gehen. Aber sie sprach: „Es hilft dir alles nichts; du kommst nicht