Full text: Klasse 8 (drittes Schuljahr) (Teil 2, [Schülerband])

reich zu bewegen, welcher Mailand wegen eines An¬ 
spruches auf dieses Land erobert, und den von jenem 
dort eingesetzten Herzog Ludwig Morus verdränget 
hatte. Allein die Reichsstände wollten es lieber ans 
gütliche Unterhandlungen ankommen lassen, und rie¬ 
chen dem Könige, anstatt eines Krieges mit Frankreich 
vielmehr eine wirksame Anstalt zur Aufrechthaltung 
des Landfriedens zu treffen. Diesem Verlangen Ge¬ 
nüge zu leisten, errichtete Maximilian auf eben die¬ 
sem Reichstage ein Reichsregiment, oder einen Reichs¬ 
rath von 20 Beisitzern unter dem Vorsitze des tont 
schen Königs, oder seines Statthalters, der es sich 
sollte angelegen seyn lassen, die Urtheile des Kammer¬ 
gerichts , und die Strafe der Friedensstörer zur Voll¬ 
ziehung zu bringen. Mit Frankreich wurde indessen 
ein Waffenstillstand vermittelt, und endlich die Strei¬ 
tigkeit durch die Belehnung des König von Frankreich 
mit Mailand vollkommen beigelegt. 
§. 4- 
Neue bedenkliche Kriegsrüstungen, welche hier¬ 
auf der König Ludwig XII. von Frankreich gegen die 
Genueser vornahm, und die Furcht, daß derselbe nach 
der Kaiserkrone strebe, bewogen den König Maximi¬ 
lian, dem Gesuche des Pabstes Julius I!., und der 
Venetianer Gehör zu geben, und seinen Römerzug 
zu beschleunigen. Er brach im Jahre 1508 nach Ita¬ 
lien auf. Da ihm aber die Venetianer, die indessen 
ihre Gesinnung geändert hatten, den Durchzug mit 
einem bewaffneten Heere versagten, zeigte Maximi¬ 
lian zuerst durch sein Beispiel, daß zur Behauptung
	        
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