fullscreen: Deutsches Lesebuch (Theil 2)

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men: Kursachsen, das Herzogthum Sachsen, Hessen-Kassel, 
Brandenburg, Preußen, Würtemberg, die Pfalz, Braun¬ 
schweig, Meklenburg, Pommern, mehrere kleine deutsche 
Reichsfürsten und die meisten Reichsstädte; im Ganzen ge¬ 
nommen war es vorzüglich das nördliche Deutschland, worin 
die Reformation den schnellsten Eingang fand. Katholisch 
blieben: die östreichischen Staaten, Baiern, im Gebiete der 
Schweiz aber die Kantone: Schwiz, Uri, Unterwalden, 
Zug, Lucern. 
Außerhalb Deutschlands verbreitete sich die Reforma¬ 
tion nach Schweden, Dänemark, Norwegen, Island, Eng¬ 
land und Schottland. Ganz katholisch blieben: Portugal, 
Spanien und Italien. Zn Frankreich, besonders im südli¬ 
chen Theile dieses Landes fand die Reformation viele An- 
hänger, die eine mächtige Parthei bildeten. Dasselbe war 
in den Niederlanden der Fall, und als später sich sieben 
Provinzen dieses Landes von dem übrigen, unter Spaniens 
Herrschaft stehendem Lande trennten, und die Republick der 
sieben vereinigten Niederlande bildeten, ward hier die Refor¬ 
mation förmlich eingeführt. 
17. 
Der dreißigjährige Krieg. 
Zwar herrschte jetzt äußerlich Frieden in Deutschland, 
aber Protestanten und Katholiken betrachteten sich dennoch 
mit großem Mißtrauen, und gewiß wäre bald der offene 
Kampf wieder ausgebrochen, wenn nicht die nachfolgen¬ 
den Kaiser denselben durch ihr duldsames Benehmen noch 
verhindert hätten. 
Auf Karl V., der seine unruhvolle Regierung 1556 
niederlegte, und sich in ein Kloster in Spanien begab, wo 
er 1558 starb, folgte als deutscher Kaiser Ferdinand I., 
Karls Bruder, Erzherzog von Oestreich. Obgleich er selbst 
der katholischen Lehre standhaft anhing, so hatte er doch ein 
duldsames Gemüth gegen Andersdenkende, und suchte auf
	        
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