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auf das Fünffache, bei 140 Grad auf das Neunfache und bei 160 Grad
auf das Sechzehnfache.
Der Duck, welchen die Luft auf die an der Erdoberfläche befindlichen
Körper ausübt, ist für eine Fläche von der Größe eines gdem gleich einem
Gewichte von 206 Pfund. Der Druck, welchen die Dämpfe auf eine
Flaͤche von dieser Größe ausüben, ist daher bei 800 gleich 206 Pfund, bei
I006 gleich 412 Pfund, bei 1200 gleich 1030 Pfund, bei 1400 gleich
1854 Pfund, bei 1600 gleich 3296 Pfund.
Auf die so große Kraft der Dämpfe gründet sich die so nützliche
Anwendung derselben in der Dampfmaschine. Wir stellen folgenden
Versuch an: — In einer Röhre, a— überall gleiche Weite hat, befindet
sich ein Kolben, welcher sich in der Röhre auf und nieder bewegen läßt,
übrigens aber dicht an die Röhre anschließt. Unten erweitert sich die
Röhre in eine Kugel, welche etwa Haͤlfte mit Wasser gefüllt ist. Er—
hitzen wir nun die Kugel mit dem Wasser über der Flamme einer Spiritus—
lampe, so wird der Kolben durch die Kraft der sich entwickelnden Dämpfe
gegen den Luftdruck emporgetrieben. Tauchen wir dann die Kugel, wenn
der Kolben bis nahe an das obere Ende der Roöhre emporgestiegen ist, in
ein Gefäß mit kaltem Wasser, so kondensieren (verdichten) sich die Dämpfe
plötzlich zu flüssigem Wasser und der Kolben wird durch den äußeren
Luftdruͤck mit Heftigkeit in der Röhre niedergestoßen. In diesem einfachen
Versuche sind die wesentlichen Teile einer Dampfmaschine und ihre Wir—
kungsweise vorgebildet. Die Kugel nämlich stellt den Dampfkessel, die
3 den Dampfeylinder und das Gefäß mit kaltem Wasser den Kon—
densator vor. Bei der Dampfmaschine sind jedoch diese Teile nicht un—
mittelbar mit einander verbunden, sondern sie stehen durch Röhren mit
einander in Verbindung, welche abwechselnd die Dämpfe bald in den über
dem Kolben, bald in den unter dem Kolben befindlichen Raum des Cy⸗
linders gelangen lassen, während in umgekehrtem Wechsel bald der eine,
bald der andere dieser Räume mit dem Kondensator in Verbindung ge—
setzt wird. Nach K. Koppe.
—— —
VL. Aus der Wirtschaftslehre.
74. Von der Arbeit.
Arbeit nennt man diejenige Thätigkeit des Menschen, welche darauf
erichtet ist, die Mittel zur Befriedigung seiner Bedürfnisse herbeizu—
* Älle Thätigkeiten, welche nicht diesen bestimmten Zweck ver—
olgen, werden nicht „Arbeit“ genannt, und wenn damit auch noch so
he Anstrengungen und 3 verbunden sein sollten. —
s gewiß Leichtes, einen schweren Stein eine steile Anhöhe
e zurollen. er aber diese Anstrengung täglich einige Male aus—
hren wollte, bloß um den Stein wieder hinabrollen zu sehen, von dem