Volltext: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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Kurzhagen, wo sind Ihre Eltern? Ich denke, sie essen mit Ihnen 
an einem Tische." Der Rittmeister lächelte und wußte nicht sogleich 
zu antworten. 
Da stand Ziethen auf und holte die Eltern selbst herbei; sie 
mußten sich rechts und links an seine Seite setzen, und er unterhielt 
sich mit ihnen aufs freundlichste. Als man anfing Gesundheiten aus¬ 
zubringen, nahm er sein Glas, stand auf und sprach: „Meine Herren, 
es gilt dem Wohlergehen dieser braven Eltern eines verdienstvollen 
Sohnes, der es beweist, daß ein dankbarer Sohn mehr wert ist, als 
ein hochmütiger Rittmeister!" 
Später fand der General Gelegenheit, dem Könige von der 
kindlichen Achtung zu erzählen, welche der Rittmeister seinen Eltern 
erwies, und Friedrich II. freute sich sehr darüber. Als Kürzhagen 
einst nach Berlin kam, wurde er zur königlichen Tafel gezogen. „Hör' 
Er, Rittmeister," fragte der König, „von welchem Hause stammt Er 
denn eigentlich? wer sind Seine Eltern?" — „Ew. Majestät," ant¬ 
wortete Kurzhagen ohne Verlegenheit, „ich stamme aus einer Bauern¬ 
hütte, und meine Eltern sind Bauersleute, mit denen ich das Glück 
teile, welches ich Ew. Majestät verdanke." 
„So ist's recht," sagte der König erfreut; „wer seine Eltern 
achtet, der ist ein ehrenwerter Mann; wer sie gering schätzt, verdient 
nicht, geboren zu sein." 3. 5- m. ssustkuchen-Glanzow. (Nach Lwald.) 
3. Des Vaters Grab. 
„Wohin willst du, lieb Schwesterlein? 
O nimm mich mit, geh nicht allein!" 
„„So komm mit zu des Friedhofs Grün, 
Wo still die weißen Rosen blühn." " 
Die Schwestern schreiten Hand in Hand 
Bis zu des ernsten Hügels Rand. 
Und wo die weißen Rosen blühn. 
Die Kinder schweigend niederknien. 
Die Thränen fließen still herab 
Auf eines guten Vaters Grab. 
Und ihres Herzens heißes Flehn 
Steigt fromm empor zu Gottes Höhn. Nach rc. Lnsim.
	        
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