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Horizontlinie sehen, wie auch solche, welche in der Horizont-
fläche, also uns näher liegen, z. B. Kirchtürme, Fabrik-
schornsteine.)
Jeden Morgen kommt die Sonne in einer bestimmten
Gegend am Horizont zum Vorschein. Dort, sagen wir, geht
sie auf. Die Zeit ihres Aufgangs ist also der Augenblick,
wo sie über dem Horizont sichtbar wird. Allmählich steigt sie
weiter am Himmelsgewölbe empor, bis sie ihre höchste Stelle
erreicht hat. Dann ist's Mittag. So langsam, wie sie vor
Mittag am Himmel heraufstieg, senkt sie sich nach Mittag
wieder herab, bis sie endlich unter dem Horizont verschwindet
oder, wie wir sagen, untergeht. Die Zeit des Untergangs
der Sonne ist also der Augenblick, wo sie unter dem Horizont
verschwindet. Dann ist's Abend. (Das Steigen und Fallen
der Sonne muß selbstverständlich vor dieser Besprechung von
den Schülern wirklich beobachtet sein, indem der Lehrer sie
zu verschiedenen Tagesstunden auf den Schulhof führt.)
Könnten wir den Weg, den die Sonne von ihrem Auf- bis
zu ihrem Untergange zurückgelegt hat, mit einer deutlichen,
etwa roten Linie am blauen Himmelsgewölbe bezeichnen, so
würden wir sehen, daß sie in einem großen Bogen über
uusern Himmel zieht. Auch die anderen Himmelskörper,
Mond und Sterne, gehen auf und unter. Jetzt sehen wir
mancherlei Wolken am Himmel. Jene Wolke steigt eben am
Horizont herauf; dort haben sich Wolken um den Horizont
gelagert; anderswo befinden sich solche hoch am Himmels-
gewölbe.
2.
Die Himmelsgegenden.
Zur vorläufigen Feststellung der Himmelsgegenden empfiehlt
es sich, die Schüler entweder morgens früh oder — wenn
möglich — mittags 12 Uhr auf den Schulhof zu führen und
von ihnen den Stand der Sonne beobachten zu lassen. Der