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kommen. Höre, Fritz! stelle dich jetzt so, als wärest du 
gar nicht neugierig, oder als wüßtest du, daß ich gar 
nichts in der Schürze hätte. Dann hab' ich Ruhe, und 
du brauchst dich nicht länger mit Rathen zu quälen. 
Fritz. Ach, da fällt mir unser Spiel mit dem Rathen 
ein; da kommt man ja zuletzt immer auf's Rechte. Darf 
ich es jetzt auch so machen? 
Lärchen. Nun, meinetwegen! Ich sehe ja doch, daß 
deine Neugier größer, als deine Verstellungskuust ist. 
Fritz. Also! Ist es etwas aus dem Thierreich? 
Lorchen. Nein. 
Fritz. Aus dem Pflanzenreich? 
Lorchen. Nein. 
Fritz. Aus dem Mineralreich? 
Lorchen. Nein. 
Fritz. Ei, zum Guckguck! du trägst doch nicht gar 
etwas aus dem Geisterreich in deiner Schürze? 
Lorchen. Gewiß nicht! Aber in welches Reich gehört 
denn dies? (die leere Schürze mit Lachen eröffnend); in welches Reich 
gehört das Nichts? •— 
Fritz. O du Schelmchen! — Aber wie kamst du doch 
dazu, daß du die Schürze so geheimnißvoll über die Arme 
schlugest, wenn du nichts darin hattest? 
Lorchen. Schon wieder ein wenig neugierig! Die 
Hände waren mir etwas kalt geworden; das war der 
ganze Grund. Aber wie kamst du dazu, daß du gleich 
ein Geheimniß bei mir suchtest? Nicht wahr, aus bloßer 
Neugier? Und neugierige Menschen neckt man gern; das 
geht in aller Welt so; sie fordern ja selbst dazu auf, 
wenn man's auch gar nicht mit ihnen vor hat. 
Fritz. Ich sage dir aber, Lorchen, dies ist der letzte 
Streich, den du mir von der Art spielst. Ich werde 
mich schon hüten, wenn ich merke, daß du mir auf mein 
Fragen nicht gleich antworten willst. 
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